Hohe Rezyklatpreise bescheren Renewi Umsatzplus im ersten Geschäftsquartal

Das britisch-niederländische Entsorgungsunternehmen Renewi hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2022/23 (1.4.-31.3.) seinen Umsatz im Vorjahresvergleich gesteigert. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag ebenfalls über dem Niveau des Vorjahres und im Bereich der Erwartungen, teilte der Konzern am Donnerstag mit, ohne aber konkrete Zahlen zu nennen.

Die Rezyklatpreise präsentieren sich weiter „widerstandsfähig“, so Renewi. Zwar seien die Preise für Eisenmetalle seit ihren Höchstständen in den letzten Monaten zurückgegangen; sie lägen aber weiterhin über den historischen Durchschnittswerten. Renewi erklärte, dass es weiterhin eine strenge Kostenkontrolle beibehält und an der aktiven Steuerung der Auswirkungen des inflationsbedingten Kostendrucks arbeitet.

Wie Renewi weiter bekannt gibt, hat das Unternehmen die kartellrechtliche Freigabe für die Übernahme der niederländischen Firma GMP Exploitatie, die am Markt vor allem mit der Marke Paro präsent ist, erhalten. Mit dem Abschluss der Transaktion wird im August gerechnet.

Das Unternehmen, das 2021 einen Umsatz von rund 43 Mio € und einen Betriebsgewinn von 7,3 Mio € erwirtschaftet hat, ist auf die Entsorgung und das Recycling von Gewerbeabfällen spezialisiert. Im Hafen von Amsterdam betreibt Paro zwei Sortieranlagen für gemischte Bau- und Abbruchabfälle sowie Haushaltssperrmüll mit einer Kapazität von rund 300.000 Tonnen pro Jahr. Darüber hinaus betreibt Paro eine neue Anlage zur Reinigung und Klassifizierung mineralischer Abfälle, in der jährlich rund 500.000 Sekundärbaustoffe aus Bau- und Abbruchabfällen hergestellt werden können.

Auch auf dem belgischen Markt strebt Renewi weiteres Wachstum an. Die Flämische Regierung fordert ab 2023 eine bessere Sortierung von Gewerbeabfällen. Zur Vorbereitung auf diese Änderung plant Renewi die Installation von drei großen, hochmodernen Sortieranlagen in Puurs, Gent und wahrscheinlich in Beringen. Die Installation der ersten Anlage in Gent habe bereits begonnen und soll im Laufe dieses Jahres den Betrieb aufnehmen, so Renewi in seinem Quartalsbericht.

Positive Auswirkungen auf sein Geschäft erwartet Renewi auch vom neuen EU-Emissionshandelssystem (ETS). Der vom EU-Parlament kürzlich angenommene Entwurfstext, der die Verbrennung von Siedlungsabfällen in den Anwendungsbereich des Systems einbeziehen würde, werde den Übergang zu mehr Recycling unterstützen und einen Anreiz setzen, so viel recycelbares Material wie möglich zu gewinnen, bevor es verbrannt wird.     

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