Auch in Irland Pfandsystem für Getränkeverpackungen

Am 1. Februar ist in der Republik Irland ein Pfandsystem für Einweg-Getränkeflaschen und -dosen angelaufen. Es soll die Recyclingquoten deutlich steigern, das Littering reduzieren und die sonstige Umweltbelastung durch Getränkeverpackungen verringern.

Das System deckt alle Getränke mit Ausnahme von Molkereiprodukten ab, die in Einweg-PET-Flaschen, Aluminium- oder Weißblechdosen mit einem Inhalt zwischen 0,15 bis drei Litern angeboten werden. Verbraucher zahlen auf kleine Dosen oder Flaschen mit bis zu 0,5 Litern Inhalt ein Pfand von 0,15 €. Für größere Behälter gilt ein Betrag von 0,25 €. Auf Einweg-Glasflaschen sowie Getränkekartons wird kein Pfand erhoben.

Verwaltet wird das System von DRSI CLG. Die Organisation arbeitet unter dem Namen „Re-turn“ und wird durch Herstellerbeiträge finanziert. Die Registrierung der Systembeteiligten begann im Dezember 2022.

Das slowakische Softwareunternehmen Sensoneo wurde mit der Bereitstellung der IT-Architektur für das Pfandsystem beauftragt. Irland ist eines von sechs europäischen Ländern, in denen das Unternehmen Software für diesen Zweck liefert.

Nach Angaben des Umweltministeriums werden in Irland pro Tag rund fünf Mio Getränke in Einwegverpackungen konsumiert. Von diesen Behältern würden nur etwa 60 Prozent für das Recycling erfasst, berichtet Re-turn. Die Organisation weist darauf hin, dass Irland wie alle EU-Mitgliedstaaten ab 2025 mindestens 77 Prozent aller Einweg-Getränkeflaschen aus Kunststoff getrennt sammeln muss und ab 2029 mindestens 90 Prozent.

Re-turn geht davon aus, dass aktuell mehr als 2.000 Rückgabestellen für Leergut in Irland bereitstehen. Größere und auch einige kleinere Einzelhändler hätten Rücknahmeautomaten aufgestellt. Etwa 200 kleinere Einzelhändler werden nach Angaben des Umweltministeriums das Leergut manuell zurücknehmen.

Pläne im Vereinigten Königreich in Schwebe

Im benachbarten Nordirland und im gesamten Vereinigten Königreich wird die Einführung eines Einwegpfands seit mehreren Jahren diskutiert, der Start wurde jedoch immer wieder verschoben. Im vergangenen Jahr bezeichnete die britische Regierung den 1. Oktober 2025 als einen „ambitionierten“ möglichen Starttermin für ein System, das Nordirland und den Großteil Großbritanniens abdecken sollte.

Schottland hat unabhängige Pläne für ein Pfandsystem vorangetrieben, erhielt jedoch von der Zentralregierung keine Genehmigung dafür und strebt jetzt ebenfalls einen Start frühestens im Oktober 2025 an. 

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