Seltene Erden: EU-Projekt will Importe substituieren

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Den „Aufbau einer widerstandsfähigeren und nachhaltigeren Lieferkette für magnetische Seltenerdmaterialien und -produkte in Europa“ hat sich das Forschungsprojekt „REEsilience“ zum Ziel gesetzt. Dabei sollen alle Wertschöpfungsströme von Primär- bis Sekundärmaterial berücksichtigt werden. Das mit EU-Fördermitteln finanzierte Projekt wird vom Institut für strategische Technologie- und Edelmetalle der Hochschule Pforzheim koordiniert und läuft bis Juni 2026. 16 Projektpartner und zwei assoziierte Partner aus Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Polen, Slowenien, Spanien, Schweden und Großbritannien werden Seltene Erden anhand verschiedener Kriterien wie etwa geografische Standorte, Mengen und Nachhaltigkeitsindikatoren kategorisieren, wie das Steinbeis Europa Zentrum mitteilte.

Darüber hinaus soll ein neu entwickeltes Software-Tool optimale Mischungsverhältnisse ermitteln, um eine gleichbleibend hohe Produktqualität mit einem Maximum an Sekundärstoffen für Hightech-Anwendungen zu gewährleisten. In Verbindung mit neuen und verbesserten Technologien für die Legierungsherstellung und die Pulveraufbereitung, vornehmlich von Sekundärrohstoffen, werden Ausbeute und Stabilität der Prozesse weiter erhöht.

Geplant ist außerdem der Aufbau eines europäischen Produktionssystems, um die Abhängigkeit der EU von Seltenerden-Importen zu verringern. Darüber hinaus soll der Anteil von Sekundärmaterialien in der Herstellung von Permanent-Magneten erhöht werden. Diese Magneten kommen zum Beispiel in Elektrofahrzeugen, Windturbinen oder Sensoren zum Einsatz. Für ihre Herstellung werden Seltene Erden wie etwa Dysprosium, Neodym oder Praseodym benötigt.

Am Institut für Nichteisenmetallurgie und Reinststoffe der TU Bergakademie Freiberg werden im Rahmen von REEsilience neue Strategien untersucht, um die Gewinnung von Seltenen Erden wie Neodym über eine Salzschmelzelektrolyse umweltschonend und nachhaltig zu gestalten. Dazu werden die Emissionen während des Prozesses gezielt überwacht und durch Optimierung des Zellreaktors nachhaltig gesenkt. Am Institut werden Primär- und Sekundärrohstoffe eingesetzt, wodurch die Gewinnung von hochwertigen Magnetrohstoffen auch bei schwankenden Eingangsstoffen demonstriert werden soll.

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