Montanuniversität will mit Künstlicher Intelligenz Metallrecycling verbessern

Wie kann Künstliche Intelligenz beim Recycling helfen? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein im Juli an der Montanuniversität Leoben gestartetes Forschungsprojekt. Ziel des von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) des Bundes unterstützten Projekts „Kiramet“ ist es, mit Hilfe von KI eine effizient sensorgestützte Partikelsortierung zu entwickeln und damit das Recycling von Metallverbundabfällen zu verbessern.

Im Blickfeld der Forschenden stehen Haushaltsschrotte und Schrotte aus Altfahrzeugen sowie Elektro-Geräte. Durch ihren hohen Metallgehalt zeichnen sich diese durch ein großes Potenzial zum Recycling aus. Allerdings fallen die Metalle nicht sortenrein, sondern in Form von Kunststoffmetallverbunden oder Legierungsmischungen an. Die Konsequenz sei, dass die Metalle derzeit geshreddert und aufgrund der minderen Qualität ins Ausland exportiert werden, erklärt Alexia Tischberger-Aldrian, Projektverantwortliche seitens des Lehrstuhls für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft.

„Ein großes Ziel ist, eine intelligente Recycling-Plattform zu erstellen, um alle Daten entlang der Wertschöpfungskette zu vernetzen“, so Tischberger-Aldrian. Da im Kiramet-Projekt nun erstmals alle Stakeholder entlang des Wertschöpfungszyklus‘ mit an Bord seien, will man auch auf die Produzenten zugehen und ihnen Vorschläge für das Design neuer Produkte machen, damit diese nach Ablauf ihrer Lebensdauer besser recycelbar sind. „Im Rahmen von Kiramet wird erstmals ein Klassifikationssystem für Fahrzeugkomponenten zur Bewertung der realen Recyclingfähigkeit für Digitale Produktpässe (Automobilzulieferer) in verwertbarer Form bereitgestellt und dadurch ein Beitrag zum Konzept des digitalen Produktpasses geleistet“, ergänzt Brigitte Kriszt, Projektverantwortliche seitens des Außeninstituts der Montanuniversität.

Integraler Bestandteil des Projektes soll auch die Implementierung der neuen Technologie bei Kiramet-Partnern sein. Projektpartner aus der Wirtschaft sind unter anderem der Technologiekonzern Andritz, der Stahlhersteller Voestalpine sowie das Bau- und Entsorgungsunternehmen Bernegger.

Das FFG-Leitprojekt Kiramet (kurz für: KI basiertes Recycling von Metallverbund-Abfällen) hat eine Laufzeit von 36 Monaten und ein Gesamtbudget von 4,4 Mio €. Das österreichische Bundesumweltministerium fördert das Projekt mit 2,83 Mio €.

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