Kölner Pilotprojekt „Holy Shit“ mit erster Trockentoilette gestartet

Seit einigen Wochen steht Kölns erste öffentliche Trockentoilette im Volksgarten. Sie kommt ohne Chemie aus und trennt Fest- und Flüssigstoffe voneinander, die dann zum Klärwerk gebracht und zur Kompostierung aufbereitet werden.

Die Kölner Designerin Anastasia Bondar entwickelte das Sanitärsystem „Holy Shit“ im Rahmen ihrer Masterarbeit. In Kooperation mit der Stadt Köln und den städtischen Abfallwirtschaftsbetrieben wurde ihre Idee, Fäkalien nicht als Abfallprodukt, sondern als Wertstoff zu betrachten, nun in einem Pilotprojekt umgesetzt. In der Trockentoilette gesammelte Materialien werden im Klärwerk der Stadtentwässerungsbetriebe in einem Container hygienisiert: Das heißt, durch eine spezielle Belüftung kommen die Organismen auf Hochtouren. Dabei steigt die Temperatur auf über 70 Grad an, wodurch Krankheitserreger inaktiviert werden. Anschließend folgt die Humifizierung in der Anlage des Bergischen Abfallverbands in Lindlar. Der entstehende Kompost ließe sich idealerweise als Dünger in der Landwirtschaft nutzen. Der Einsatz von Nährstoffen aus verdaulichen Lebensmitteln ist in der kommerziellen Landwirtschaft jedoch bisher noch nicht erlaubt.

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