Source One Plastics will erste Anlage Anfang 2024 in Betrieb nehmen

Die Source One Plastics GmbH will ihre erste Sortier- und Aufbereitungsanlage für Kunststoffe im niedersächsischen Eicklingen Anfang nächsten Jahres in Betrieb nehmen. Die finale Bauphase neige sich dem Ende zu, so dass die Kaltinbetriebnahme im Januar starten könne, teilte das Unternehmen in dieser Woche mit. Der reguläre Betrieb soll dann Ende Februar aufgenommen werden.

Laut früheren Angaben sollen in der Anlage künftig jährlich rund 60.000 Tonnen Kunststoffabfälle für das werkstoffliche und das chemische Recycling aufbereitet werden. Die Gesamtinvestitionen schätzte Geschäftsführer Kai Hoyer vor dem Baustart Ende 2022 auf 21 Mio €. Am Standort unweit von Celle sollen im nächsten Jahr bis zu 30 Stellen geschaffen werden.

Ein großer Teil der aufbereiteten Kunststoffe soll an den Chemiekonzern Lyondell-Basell gehen. Mit dem Gesellschafter der Source One Plastics wurde schon vor Baubeginn eine langjährige Abnahmegarantie vereinbart. Auch an Spitzgießer würden Fraktionen verkauft.

In Eicklingen sollen vor allem schwierig zu recycelnde Mischkunststoffe, Folien und PO-Mix-Fraktionen, die aus der Sortierung von Leichtverpackungen aus Deutschland und den Niederlanden stammen, verarbeitet werden. Durch Lieferverträge mit dualen Systemen in Deutschland und Sortieranlagenbetreibern soll die Auslastung der Anlage weitgehend gesichert sein, hieß es zum Baustart Ende 2022.

Anlässlich der bevorstehenden Inbetriebnahme hebt das Unternehmen das in der Anlage zum Einsatz kommende innovative trockenmechanische Aufbereitungsverfahren für Kunststoffe hervor. Dadurch werde der Energieverbrauch im Vergleich zu anderen Verfahren um bis zu 30 Prozent reduziert. Zudem werde das Emittieren von Mikroplastik in die Umwelt verhindert, da die Kunststoffe keinen Wasserkontakt haben und somit keine Mikropartikel ausgespült werden können. „Wir haben den Gesamtprozess der Abfallaufbereitung neu arrangiert“, erklärt Hoyer. „Mithilfe einer differenzierten Klassifizierung und einer vorgelagerten Nahinfrarotsortierung gelingt es uns, den Kunststoff mechanisch zu reinigen. Dies geschieht, indem die Oberflächenverschmutzungen und die Organik unter hohem Druck vom Ausgangsmaterial abgerieben werden.“

Die bei der Trockenreinigung des Kunststoffs entstehenden Mikropartikel würden mithilfe eines beständigen leichten Unterdrucks in der Recyclinghalle direkt in die Luftfilteranlage gesogen und anschließend zur Wärmeerzeugung kontrolliert verbrannt, heißt es weiter. „Unsere Hochleistungsstaubfilter reinigen die Luft bis auf einen Reststaubgehalt von weniger als drei Milligramm pro Kubikmeter. Damit unterschreiten wir die im Arbeitsschutz festgelegte Grenze von zehn Milligramm pro Kubikmeter um mehr als zwei Drittel“, so Hoyer.

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