Recyclingquoten für Verbunde und Glas im Jahr 2022 deutlich unter den Vorgaben

Unterschiedliche Gründe / Verbunde bereiten Umweltbundesamt „große Sorgen“

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Die dualen Systeme haben die höheren Recyclingquoten im Jahr 2022 wie befürchtet nur zum Teil erfüllen können. Die Quotenvorgaben für Glas, Getränkekartons und sonstige Verbundverpackungen wurden nach Zahlen der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) im Durchschnitt aller dualer Systeme gravierend verfehlt. Die ZSVR hatte diese Entwicklung bereits bei der Bilanz im vorigen Jahr prognostiziert.

Die Gründe für die Quotenunterschreitungen sind indes unterschiedlich, unter anderem spielt auch die Rezession seit Herbst 2022 eine gewisse Rolle, wie heute bei einer Pressekonferenz der ZSVR zusammen mit dem Umweltbundesamt deutlich wurde. Weil die Inflation auf die Konsumstimmung drückt, sanken mit Ausnahme von Papier auch die Verpackungsmengen. Hinzu komme das 2022 erweiterte Einwegpfand, das für weniger Glas und Kunststoffe im dualen System sorgte.

Positiv lief hingegen das Recycling von Verpackungen aus Papier/Pappe/Kartonagen, Weißblech, Aluminium und Kunststoff. Hier wurden die Vorgaben des Verpackungsgesetzes erreicht und teilweise sogar deutlich überschritten. So lag bei Kunststoffverpackungen die tatsächlich erreichte Zuführungsquote zur werkstofflichen Verwertung bei 67,5 Prozent und damit 4,5 Prozentpunkte über der gesetzlichen Mindestvorgabe von 63 Prozent – vier Jahre zuvor waren es noch weit unter 50 Prozent.

Wie ZSVR-Chefin Gunda Rachut erklärte, sei die Arbeit der Systeme und der Entsorger „großartig“. Von 6,4 Mio Tonnen seien rund 90 Prozent bzw. 5,7 Mio Tonnen verwertet worden.

Die Vorgabe, dass mehr als die Hälfte der Sammelmenge am Leichtverpackungen dem Recycling zugeführt werden muss, wurde mit 52,3 Prozent ebenfalls übererfüllt. Dazu sagt Bettina Rechenberg, Fachbereichsleiterin beim UBA: „Es stimmt weiterhin: Mülltrennung lohnt sich! Wir sind erfreut über die guten Recyclingerfolge der dualen Systeme insbesondere bei Metall- und Kunststoffverpackungen. Große Sorgen bereiten uns aktuell vor allem die sonstigen Verbundverpackungen und die unzureichenden Sammelmengen bei Glasverpackungen. Verbraucherinnen und Verbraucher bringen leider noch zu wenig Altglas in die dafür vorgesehenen Sammelcontainer.“...

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