Palurec-Investoren ziehen positive Bilanz

Die Palurec GmbH, eine Tochter des Fachverbands Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel (FKN), zieht drei Jahre nach der Inbetriebnahme ihrer Aufbereitungsanlage für Kunststoff-Alu-Bestandteile aus Getränkekartons – auch PolyAl genannt – eine positive Bilanz. Der FKN-Vorsitzende Stephan Karl betonte anlässlich einer Führung bei Palurec am Montag, dass sich die Investition von rund acht Mio € mehr als gerechnet habe. Die stoffliche Verwertung von PolyAl sei außerdem wichtig, um die Vorgaben zur Recyclingfähigkeit in der noch nicht final verabschiedeten EU-Verpackungsverordnung einzuhalten.

Die Palurec-Anlage wurde über FKN durch die Getränkekarton-Hersteller Elopak, SIG Combibloc und Tetra Pak finanziert. Elopak-Geschäftsführer Stephen Naumann machte bei der Führung deutlich, dass ab 2030 Verpackungen mit weniger als 70 Prozent Recyclingfähigkeit voraussichtlich nicht mehr auf den EU-Binnenmarkt gebracht werden dürften. Mit Betriebsstart der Anlage sei für Getränkekartons eine hochgradige Recyclingfähigkeit von deutlich über 90 Prozent erreicht worden, erklärte Recycling-Experte Joachim Christiani von Cyclos HTP bei der Veranstaltung. Dieser Anteil wachse weiter.

Die Palurec-Recyclinganlage ist im nordrhein-westfälischen Chemiepark Knapsack installiert. Sie kann mit einer Kapazität von 18.000 Tonnen pro Jahr etwa die Hälfte aller in Deutschland anfallenden PolyAl-Bestandteile aus Getränkekartons verarbeiten. Aus den daraus produzierten Rezyklaten werden nach Informationen von FKN inzwischen verschiedene neue Produkte, darunter beispielsweise Paletten, Eimer und Kabelrollen hergestellt.

Weitere Kapazitäten für PolyAl-Recycling ab Mai

Der Standort in Knapsack würde theoretisch eine Verdopplung der Kapazität und damit ein Abdecken der gesamten in Deutschland anfallenden PolyAl-Bestandteile ermöglichen. Derzeit gibt es laut FKN aber keine Pläne für eine Erweiterung, auch da im Mai am Standort Dessau ein neues Werk der Saperatec mit einer Kapazität von ebenfalls 18.000 Tonnen offiziell in Betrieb gehen wird. Auf der unter anderem durch den Konsumgüterkonzern Henkel und verschiedenen Finanzinverstoren finanzierten Anlage wurden bereits Ende 2023 Produktionstests durchgeführt.

Insgesamt sind laut FKN EU-weit inzwischen zehn mit verschiedenen Verfahren arbeitende Anlagen für das Recycling von Kunststoff-Alu-Bestandteilen aus Getränkekartons in Betrieb; neben Deutschland auch in den Niederlanden, Italien, der Tschechischen Republik und Polen.

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