Neues Biomassekraftwerk für BMW-Werk in Dingolfing

Das BMW-Werk in Dingolfing wird ab dem Jahr 2025 rund die Hälfte seines Prozess-Heißwasserbedarfs durch Wärme aus regionaler Biomasse und eigenem Restholzanfall beziehen. Einen entsprechenden Liefervertrag schließt das Unternehmen mit der UP Energiewerke GmbH, einem gemeinsamen Tochterunternehmen der Stadtwerke Dingolfing und Bayernwerk Natur. Die dadurch erzielte CO2-Einsparung gegenüber der Nutzung konventioneller fossiler Energien beträgt laut BMW rund 20.000 Tonnen pro Jahr.

„Durch die Nutzung von Biomasse als regenerativem Energieträger und durch diesen Nahwärme-Liefervertrag senken wir unsere CO2-Gesamtemissionen gegenüber heute pro Jahr um circa 10 bis 15 Prozent,“ so Werkleiter Christoph Schröder. Starten sollen die Energielieferungen spätestens im zweiten Quartal 2025. Die Laufzeit des Versorgungsvertrags beträgt 20 Jahre. Vereinbart ist BMW zufolge eine jährliche Abnahmemenge von knapp 100.000 MWh Wärmeenergie. Produziert wird die Wärme in einem neu entstehenden Biomasse-Heizwerk auf einem Areal in unmittelbarer Nähe des BMW-Fahrzeugwerks.

Schon seit 2010 betreiben die Stadtwerke Dingolfing im Südosten der Stadt ein Biomasse-Heizwerk, das öffentliche Einrichtungen und Privathaushalte mit Fernwärme versorgt. Das neue Heizwerk wird gemeinsam mit der Eon-Gesellschaft Bayernwerk Natur über das gemeinsame Tochterunternehmen UP Energiewerke GmbH realisiert, an dem beide Partner zu jeweils 50 Prozent beteiligt sind.

Das Heizwerk wird über drei ganzjährig laufende Heizkessel sowie einen eigenen Paletten- und Restholz-Shredder verfügen. Insgesamt wird die UP Energiewerke GmbH dafür in den nächsten Jahren rund 35 Mio € aufwenden. Mittels unterirdischer Leitungen soll die vor Ort produzierte Wärme in die Energiezentrale des BMW-Fahrzeugwerks gelangen und über das werksinterne Netz standortweit verteilt werden. Der Baubeginn des Heizwerks ist für Ende 2023 geplant.

Bei dem verfeuerten Holz wird es sich zu etwa einem Viertel um BMW-eigenes, unbehandeltes Restholz handeln, etwa aus Einweg-Paletten und Transportkisten. Der Hauptanteil des Holzes stammt jedoch aus regionaler Forstwirtschaft, das heißt aus einem durchschnittlichen Radius von 60 Kilometern um Dingolfing, und aus nachhaltig bewirtschafteten PEFC-zertifizierten Wäldern.

Partner für den Holzbezug ist wie schon beim bestehenden Heizwerk in Dingolfing die Biomasse Vertrieb Ostbayern (BVO) GmbH, hinter der lokale Waldbesitzer und die Stadtwerke Dingolfing stehen. Verfeuert wird Waldrest- und Gipfelholz, das anderweitig nicht genutzt werden kann.

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