Mecklenburg-Vorpommern und der Bund kooperieren bei Räumung von Kampfmitteln

Mecklenburg-Vorpommern und der Bund wollen ihre Zusammenarbeit bei der Erkundung und Räumung von Kampfmitteln intensivieren.

Landesinnenminister Christian Pegel (SPD) und der Vorstand der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Paul Johannes Fietz, unterzeichneten Anfang Mai in Lübtheen im Kreis Ludwigslust-Parchim eine entsprechende Rahmenvereinbarung. Die Bundesanstalt hatte in einem Vertrag aus dem Jahr 2020 rund 190 Mio € für die Beräumung belasteter Bundesliegenschaften im Nordosten für die kommenden Jahre eingeplant. Davon sollen nun gut 60 Mio € in den kommenden fünf Jahren bereitgestellt werden, hieß es.

„Der Waldbrand im Sommer 2019 in Lübtheen war ein deutliches Signal, dass sich Bund und Länder mit einer nationalen Strategie zur Waldbrandbekämpfung besser aufstellen müssen“, sagte Pegel. Das Feuer war auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz ausgebrochen und konnte aufgrund von Munitionsaltlasten aus vielen Jahrzehnten im Boden nur sehr schwer und mit riesigem Aufwand gelöscht werden.

„Mit der Aufstockung beim Munitionsbergungsdienst des Landes um 18 Mitarbeiter wird eine Voraussetzung geschaffen, um die von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben geplanten Beräumungen umsetzen zu können“, erklärte Fietz

„Wir erwarten durch die Personalaufstockung beim Munitionsbergungsdienst MV eine deutliche Beschleunigung unseres sehr ambitionierten Programms“, ergänzte der Vorstand der Bundesanstalt.

Nach Erkenntnissen des Munitionsbergungsdienstes fallen im Nordosten fast 29.000 Hektar Waldfläche in die höchste Kategorie vier des Kampfmittelkatasters - davon sind mehr als 10.000 Hektar im Besitz des Bundes. Mit der Vereinbarung stünden ab dem kommenden Jahr statt 1,5 Mio € jährlich fast sieben Mio € zur Verfügung.

Wie Pegel weiter sagte, ist es nun das Ziel, alle Flächen in einem Radius von einem Kilometer um Ortschaften binnen 20 Jahren von Kampfmitteln zu beräumen. „Bisher musste dafür von mindestens 65, eher 99 Jahren ausgegangen werden“, ergänzte der Sozialdemokrat. (dpa)

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -