Lyondell-Basell und Lego-Holding steigen bei Kunststoffrecycler APK ein

Der Kunststoffrecycler APK bekommt neue Gesellschafter. Der niederländische Chemiekonzern Lyondell-Basell und Kirkbi, die familiengeführte Holding- und Investmentgesellschaft der Marke Lego, wollen in das Merseburger Unternehmen investieren. Über eine entsprechende Investitionsvereinbarung informierte APK gestern.

Lyondell-Basell und Kirkbi sollen demzufolge Minderheitsgesellschafter von APK werden und zusammen mit anderen Investoren rund 130 Mio € in das Unternehmen investieren. Bei der österreichischen Wettbewerbsbehörde wurde der geplante Einstieg von Lyondell-Basell gestern bereits angemeldet. Der Mitteilung zufolge beabsichtigt der Chemiekonzern den Erwerb „junger Aktien“, mit denen er künftig rund 28,2 Prozent der Anteile an der APK AG halten wird. Zeitgleich wurde die Transaktion auch beim Bundeskartellamt in Bonn angemeldet.

Bisher hielten nur die Beteiligungsgesellschaft HMW Emissionshaus über die MIG Fonds sowie die AT Newtec GmbH, eine Beteiligungsgesellschaft der Hexal-Gründer Andreas und Thomas Strüngmann, Anteile an dem Kunststoffrecycler.

APK hat sich auf eine lösungsmittelbasierte Recyclingtechnologie für Polyethylen niedriger Dichte (LDPE) spezialisiert. Das 2008 von der Familie Lindner gegründete Unternehmen will das Recycling von mehrschichtigen flexiblen Verpackungen ausbauen und hat dafür das „Newcycling-Verfahren“ entwickelt, das die verschiedenen Polymere der mehrschichtigen Verpackungsmaterialien trennt und Rezyklate mit einem hohen Reinheitsgrad erzeugt. Im Jahr 2018 wurde die Kapazität der lösemittelbasierten Anlage in Merseburg auf 8.000 Tonnen Input im Jahr ausgebaut. Mit der jetzt geplanten Investition in dreistelliger Millionenhöhe sollen die Produktionskapazitäten durch den Bau zwei neuer Anlagen erhöht werden.

„Unsere Newcycling-Technologie ermöglicht es, den Kreislauf auch bei komplexen Abfallströmen zu schließen und aus gemischten Kunststoffabfällen hochwertige LDPE-Rezyklate herzustellen“, erklärte APK-Vorständin Susanne Küppers. Mit Lyondell-Basell und Kirkbi habe man zwei starke Unterstützer gefunden, die viel zusätzliche Expertise, zum Beispiel in den Bereichen Polymerdesign und Anwendungs-Know-how, einbringen können.

„Die Weiterentwicklung dieser Technologie durch unsere Investition in APK wird es ermöglichen, mehr Kunststoffverpackungsabfälle wieder in die Wertschöpfungskette zurückzuführen und die Nachfrage von Verbrauchern und Markeninhabern nach nachhaltigeren Verpackungen zu erfüllen“, erklärte Yvonne van der Laan, Executive Vice President, Circular and Low Carbon Solutions bei Lyondell-Basell.

Bei Kirkbi ist man ebenfalls von der APK-Technologie überzeugt. „Wir freuen uns darauf, strategische, finanzielle und kommerzielle Unterstützung zu leisten, während APK eine Technologie entwickelt, die das mechanische und chemische Recycling ergänzt“, sagte Damir Hamzic, Leiter des Bereichs Circular Plastics Investment bei Kirkbi. Das Family-Office von Lego-Eigentümer Kirk Kristiansen ist auch Anteilseigner beim norwegischen Pyrolyseunternehmen Quantafuel.

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