Landkreis Harz: Neue DK-0-Deponie für fast drei Mio Tonnen Inertabfall

Die Brenn- und Baustoffhandel GmbH Badeborn plant den Bau und Betrieb einer Deponie der Klasse 0 (DK 0) im Landkreis Harz. Das ca. 20 Hektar große Plangebiet befindet sich auf dem Gelände des derzeit noch aktiven Kiestagebaus Warnstedt-Timmenrode. Nach vollständiger Auskiesung sollen hier rund 1,7 Mio Kubikmeter bzw. 2,89 Mio Tonnen inerte Abfälle wie Bodenaushub und Bauschutt entsorgt werden. Ausgehend von einer prognostizierten jährlichen Ablagerungsmenge zwischen 50.000 und 200.000 Tonnen rechnet die im Unternehmensverbund mit der Engel Badeborn GmbH agierende Antragstellerin mit einem Betriebszeitraum von 25 bis 30 Jahren.

Die Notwendigkeit des Vorhabens begründet die Brenn- und Baustoffhandel GmbH unter anderem mit dem Inkrafttreten der Mantelverordnung im August letzten Jahres, durch die die Anforderungen an die Verwertung von mineralischen Massenabfällen außerhalb von Deponien verschärft wurden. Eine langfristige Verfüllung von Kiessandtagebauen sei damit nicht zu erwarten. Spätestens nach Ende der Übergangsfrist in 2031 ergebe sich eine Knappheit an Entsorgungsmöglichkeiten für Material >Z0*. Geeignet für die Entsorgung dieses Materials seien DK-0-Deponien.

Allerdings seien im Landkreis Harz derzeit keine DK-0- oder DK-I-Deponien in Betrieb. Zudem seien die nächstgelegenen bestehenden und geplanten Deponien kapazitativ nicht dafür ausgelegt, die anfallenden Abfallströme der Antragstellerin mit aufzunehmen, da diese entweder nur über ein geringes Gesamtvolumen verfügten (z.B. Deponie Gröningen) oder weitgehend für die betriebsinterne Beschickung vorgesehen seien (z.B. Deponien in Reinstedt, Staßfurt, Bernburg und Baalberge). Auch die Nutzung des anfallenden Abfallmaterials zur Abdeckung von Altdeponien sei keine Option mehr, da im Landkreis Harz und den umliegenden Landkreisen die meisten vorhandenen Deponien sich in der Stilllegungs- bzw. Nachsorgephase befänden.

Weiterhin verweist das Unternehmen auf die Vorteile, die bereits existierende Infrastruktur am Standort Warnstedt weiternutzen zu können. „Die bisherige Verfüllung des Kiessandtagebaus wird im Grunde weitergeführt, jedoch unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen einer DK-0-Deponie“, heißt es in den Antragsunterlagen. Auch bestehe die Option, die Genehmigung der am Standort schon betriebenen Bauschuttrecyclinganlage über die aktuelle Befristung Ende 2028 hinaus zu verlängern.

Die beim Umweltamt des Landkreises eingereichten Antragsunterlagen zur Planfeststellung sind hier abrufbar. Die Einwendungsfrist endet am 17. Mai.

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