Leag beantragt DK-II-Deponie in Jänschwalde

Die Pläne sind schon seit längerem bekannt. Nun wird das vom Tagebau- und Kraftwerksbetreiber Leag ins Auge gefasste Deponieprojekt in der Lausitzer Gemeinde Jänschwalde konkret. Wie das brandenburgische Landesumweltamt am Wochenende bekannt gab, hat die Lausitz Energie Bergbau AG (Leag) bereits im März die Durchführung einer Planfeststellungsverfahrens für eine Deponie der Klasse II beantragt. Die Planungsunterlagen sollen ab dem 4. Dezember für einen Monat öffentlich ausgelegt werden, sind aber bereits jetzt online einsehbar. Die Frist zur Abgabe von Einwendungen endet am 5. Februar 2024.

Die Deponie soll auf einem Teil des Jänschwalde Braunkohletagebaus entstehen und ist Teil eines größeren Gesamtprojekts. So will Leag am Standort außerdem ein neues „Sekundärrohstoffzentrum“ (SRZ) errichten, in dem der Kraftwerksbetreiber überwiegend mineralische Abfälle aus Bau- und Abbrucharbeiten annehmen und zu qualitätsgesicherten Recyclingbaustoffen aufbereiten will. Zum Einsatz kommen sollen einerseits die Abfälle aus dem Rückbau der Leag-Anlagen, aber auch Abfälle Dritter. Der hierfür bereits im Frühjahr dieses Jahres öffentlich ausgelegte Genehmigungsantrag beziffert die geplante Gesamtdurchsatzleistung des SRZ auf knapp 21.000 Tonnen pro Tag.

Für die Entsorgung der Abfälle, deren Aufbereitung nicht möglich oder nicht wirtschaftlich ist, sowie von aufbereiteten, aber nicht vermarktbaren Abfällen will Leag nun im direkten Anschluss noch eine Deponie der Klasse II errichten. Die Deponie mit dem Namen „Jänschwalde II-West“ soll über ein Ablagerungsvolumen von insgesamt 1,6 Mio Kubikmetern bzw. 2,85 Mio Tonnen verfügen.

Die Errichtung soll in zwei Deponieabschnitten zeitlich versetzt erfolgen. Bei Realisierung beider Deponieabschnitte ist ein Deponiebetrieb mit einer Laufzeit von ca. 60 Jahren geplant. Laut Planunterlagen ist dabei zwischen dem ersten und siebten Betriebsjahr mit einer Steigerung der Ablagerungsmenge von 20.000 auf 200.000 Tonnen pro Jahr zu rechnen. In diesem Zeitraum werde sich der Abfall zu 80 Prozent aus DK-I-Abfällen und zu 20 Prozent aus DK-II-Abfällen zusammensetzen. Ab dem 8. Betriebsjahr sollen dann nur noch Abfälle der Deponieklasse II in einer Jahresmenge von ca. 40.000 Tonnen angenommen werden.

Zur Begründung der Notwendigkeit des Deponieprojekts verweist Leag auf Aussagen des Landesumweltamts vom vergangenen Jahr, denen zufolge in Brandenburg für Abfälle der Klasse II nach derzeitigem Stand nach 2030 keine Entsorgungssicherheit mehr gegeben ist.

Die Planungsunterlagen sind hier abrufbar.

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