HMV-Schlacke: Verbände fordern politische Unterstützung für mehr Einsatzmöglichkeiten

In Zeiten zunehmender Rohstoffknappheit im Bausektor kann Hausmüllverbrennungs-Schlacke zur Substitution wertvoller mineralischer Primärbaustoffe beitragen. Dies betonten die Verbände ITAD, IGAM und VGBE Energy auf einer gemeinsamen Tagung Mitte Mai in Düsseldorf und forderten gleichzeitig mehr politische Unterstützung zur Ausweitung der Einsatzmöglichkeiten von HMV-Schlacke in der Beton- und Zementindustrie.

Für die Interessengemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland (ITAD), die Interessengemeinschaft der Aufbereiter und Verwerter von Müllverbrennungsschlacken (IGAM) und den Fachverband für die Erzeugung und Speicherung von Strom und Wärme (VGBE Energy) hat sich HMV-Schlacke über die Jahre als Ersatzbaustoff mit vielen Anwendungsgebieten etabliert. Sowohl aus bautechnischer Sicht als auch mit Blick auf die Umweltvorgaben biete sich der Einsatz von HMV-Schlacke im Straßenbau, Gewerbebau sowie im Deponiebau an.

Die im August 2023 in Kraft tretende Ersatzbaustoffverordnung schaffe zudem erstmals bundeseinheitliche und rechtsverbindliche Anforderungen an die Herstellung und den Einbau von HMV-Schlacke für den Einsatz in technischen Bauwerken. In Verbindung mit einer weitergehenden Regelung zum Abfallende rechnen die Verbände perspektivisch mit einem weiteren Schub für die Verwendung von HMV-Schlacken in den Anwendungsgebieten der EBV.

Darüber hinaus könne HMV-Schlacke aber noch mehr, sind sich die Verbände sicher. So wurden auf der Tagung mehrere aktuelle Forschungsvorhaben vorgestellt, die sich mit der Aufbereitung der mineralischen Fraktion von HMV-Schlacke für die Verwendung als Sekundärgesteinskörnung in der Beton- und Zementindustrie befassen. Allerdings fehle es in Deutschland noch an den rechtlichen Grundlagen und entsprechenden Anpassungen der Normen für derartige Einsätze, wie die drei Verbände in einer gemeinsamen Pressemitteilung monieren.

ITAD, IGAM und VGBE Energy fordern den Gesetzgeber und die Normungsinstitutionen daher auf, sich dringend mit den Einsatzmöglichkeiten von Hausmüllverbrennungsschlacken in gemischten Produkten zu befassen. Nur so könnten neben dem bereits bewährten Einsatz von HMV-Schlacke weitere Standbeine im Sinne der Kreislaufwirtschaft etabliert werden.

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