Der Stahlhersteller Georgsmarienhütte GmbH hat am Hafen der niedersächsischen Gemeinde Spelle einen neuen Schlackenaufbereitungsplatz in Betrieb genommen. Auf einer Fläche von aktuell 2,3 Hektar – erweiterbar auf bis zu 4,6 Hektar – können hier täglich bis zu 1.000 Tonnen Elektrolichtbogenofen-Schlacke (EOS) für die weitere Nutzung aufbereitet werden.
Georgsmarienhütte ist der größte Produktionsstandort der GMH-Gruppe. Jährlich erzeugt das Unternehmen hier rund 90.000 bis 120.000 Tonnen EOS. Zur Schlackenaufbereitung hat sich die GMH für das Gelände in Spelle-Venhaus im Landkreis Emsland entschieden, „weil wir hier ausreichend Fläche und eine gute verkehrstechnische Anbindung haben“, erklärt Werksleiter Marc-Oliver Arnold. „Die Schlacke kann sowohl per Lkw und später einmal nach Möglichkeit auch per Bahn hierhin transportiert werden. Nach der Aufbereitung ist dann darüber hinaus auch ein Versand per Schiff möglich.“
Wie die Unternehmensgruppe erläutert, wird das angelieferte, grobe Rohmaterial zunächst mit Hilfe verschiedener Aufbereitungsanlagen wie Backenbrecher, Prallmühlen sowie mehrstufigen Siebanlagen in unterschiedliche Korngrößen zerkleinert und klassiert. Parallel wird über diverse Magnetstufen noch im Material befindlicher Stahl aussortiert. Dieser fließt so als Schrott wieder zurück in verschiedene Stahlerzeugungsprozesse. Die aufbereitete Schlacke komme in der Hauptsache im Straßenbau als Trägermaterial zum Einsatz, wo es Naturgesteinsmaterial substituiert und so Ressourcen einspart.
Die im Privatbesitz befindliche GMH-Gruppe ist ein Komplettanbieter von Stahl als Vormaterial, erschmolzen aus Schrott, bis hin zu montagefertigen Komponenten. Zur Gruppe gehören 15 mittelständische Produktionsunternehmen der Stahl-, Schmiede- und Gussindustrie, die in mehr als 50 Ländern vertreten sind. Mit rund 6.000 Mitarbeitern erwirtschaftete die GMH im Jahr 2021 einen Konzernumsatz von rund zwei Mrd €.
