Fraunhofer-Studie für Oryx Stainless betont Klimaschutzbeitrag von Edelstahlrecycling

Ein verstärktes Recycling von Edelstahl kann einen spürbaren Beitrag zur Abschwächung des Klimawandels in Thailand und weltweit leisten. Dies ist das Ergebnis einer gemeinsamen Studie mehrerer thailändischer und deutscher Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die im Auftrag des Edelstahlrecyclers Oryx Stainless den gesellschaftlichen Nutzen des Recyclings von Edelstahl in Thailand untersucht haben. Geplant und koordiniert wurde die Studie vom Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW) in Leipzig mit Unterstützung der Deutschen Botschaft in Thailand.

Wie das Fraunhofer IMW mitteilt, lassen sich durch jede Tonne Edelstahlschrott, die zur Herstellung von neuem Edelstahl verwendet wird, im Vergleich zum Einsatz von Primärrohstoffen 6,71 Tonnen CO2 einsparen. Zu diesem Ergebnis komme die vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (Umsicht) durchgeführte wissenschaftliche Analyse der Recyclingprozesse von Oryx Stainless in Thailand. Auf der Grundlage des Edelstahlschrotts, der von Oryx in Thailand im Studien-Referenzjahr 2021 verarbeitet wurde, errechneten die Wissenschaftler CO2-Einsparungen von insgesamt 556.000 Tonnen. Dies entspreche 1,45 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen aller industriellen Prozesse in Thailand. Wie hoch das Potenzial für Thailand und das Klima sei, zeige der Blick auf die CO2-Einsparungen der gesamten Oryx-Stainless-Gruppe, die 2021 fast 3,6 Mio Tonnen betrugen.

Oryx‘ Edelstahlrecycling in Thailand spart Klima-Kosten von mehr als 50 Mio Dollar

Was die durch den Klimawandel verursachten wirtschaftlichen Kosten anbelangt, so wurden durch die von der thailändischen Oryx-Tochter in den Produktionskreislauf zurückgeführten Menge an Edelstahlschrott laut Studie rund 1,9 Mrd Thailändische Baht bzw. über 50 Mio US-Dollar eingespart. Diese Berechnung basiert auf dem vom Fraunhofer IMW im Auftrag des deutschen Stahlschrottverbands BDSV entwickelten Indikator „Schrottbonus“, der von dem internationalen Forschungsteam für die Studie individuell an die thailändischen Verhältnisse angepasst wurde.

„Diese Studie zeigt, dass die intelligente Nutzung von Recycling-Rohstoffen wie Edelstahlschrott und deren Einsatz bei der Herstellung neuer Produkte einen spürbaren Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel leisten kann. Edelstahlschrott ist ein besonders wertvoller Sekundärrohstoff, da er sich sehr gut recyceln lässt“, so Sirichai Tempoomsuk, CFO von Oryx Stainless Thailand. Wie Tempoomsuk erklärt, werden weltweit 95 Prozent des Edelstahls am Ende seiner Nutzungsdauer recycelt, wovon 70 Prozent wieder zu Edelstahl werden. Schrott mache derzeit rund 48 Prozent der Rohstoffe für die weltweite Edelstahlproduktion aus. „In Europa gehen die führenden Edelstahlhersteller bis an die Grenzen des technisch Möglichen und verwenden bis zu 95 Prozent Sekundärrohstoffgemische für die Produktion von neuem Edelstahl“, so Tempoomsuk.

Politik soll gute Rahmenbedingungen fürs Recycling und Klimaschutz schaffen

Das internationale Forschungskonsortium um das Fraunhofer IMW erwartet, dass die südostasiatische Stahlindustrie, einschließlich des Edelstahlsektors, ihre Produktionskapazitäten in den kommenden Jahren erheblich steigern wird. In Ländern wie Malaysia und Indonesien wird mit dem Zubau neuer Kapazitäten in Millionenhöhe gerechnet. Daher sei es wichtig gute Rahmenbedingungen für das Recycling und den Klimaschutz zu schaffen.

„Die Wachstumsperspektiven in Südostasien und damit auch in Thailand unterstreichen die Notwendigkeit eines intelligenten Umgangs mit unseren Ressourcen angesichts des, durch den Ausstoß von Treibhausgasen fortschreitenden, Klimawandels. Hier ist die Politik gefragt, auch in Thailand“, so Christian Klöppelt vom Fraunhofer IMW. Konkret schlagen die internationalen Forschenden vor, die Bepreisung von CO2-Emissionen in Thailand zu prüfen. Zusätzlich empfehlen sie, das thailändische Bio-Circular-Green-Economy-Model auf Metallschrott auszuweiten und günstige Bedingungen für die Recyclingindustrie zu schaffen.

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