Forma Turf nimmt Anlage für Kunstrasenrecycling in Essen in Betrieb

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Das Essener Unternehmen Forma Turf hat letzte Woche seine Recyclinganlage für Kunstrasen im Stadthafen am Rhein-Herne-Kanal eingeweiht.

In der neuen Anlage kann die Tochtergesellschaft des Kunstrasenspezialisten Sport Group, bei voller Auslastung 200 Großspielfelder pro Jahr verarbeiten. Das entspricht rund 40.000 Tonnen Material, so das Unternehmen auf Anfrage von EUWID. Nach früheren Angaben, plante Forma Turf rund zehn Mio € in das Vorhaben zu investieren.

In der neuen Anlage werden Sand und Gummigranulate getrennt und gereinigt. Der Sand wird dann wieder im Sportplatzbau genutzt oder anderen Anwendungen zugeführt. Das Gummigranulat und der Kunstrasen wird in Neuprodukte, beispielsweise in Rasengittersteinen und Containerplatten eingesetzt.

Inbetriebnahme der Anlage verschob sich deutlich

Insgesamt zwei Jahre wurde am Stadthafen gebaut. Die Inbetriebnahme der Anlage hat sich deutlich verzögert. „Wie es allen in der Wirtschaft ergangen ist, haben uns der Ukrainekrieg und die Pandemie mit den bekannten Themen zu schaffen gemacht“, sagte Andreas Lenzing, Geschäftsführer von Forma Turf, gegenüber EUWID. Zudem seien noch weitere Verzögerungen durch den Verdacht auf Blindgänger und kontaminierten Boden hinzugekommen.

Mit der neuen Recyclinganlage will Forma Turf eine Alternative bisherigen Verbrennung oder Deponierung des Materials bieten. „Wir gehen davon aus, dass man ohne ein richtiges Recyclingkonzept zukünftig keine Kunstrasensysteme verkaufen kann, da der Gesetzgeber entsprechend reagieren wird“, sagte Lenzing.

Der Geschäftsführer wies zudem auf die Herausforderungen beim Recyclingprozess hin: „Der Schwerpunkt ist die Trennung der Fraktionen und anschließend die Verwertung. Durch die unterschiedlichen Materialen des Rasens und des Infillmateriales muss der Recyclingprozess innerhalb des Werkes flexibel gestaltbar sein.“

Forma Turf setzt bei der Aufbereitung zu Sekundärrohstoffen auf mechanisches und chemisches Recycling. Der Recycling-Spezialist entscheidet sich im Hinblick auf die Ökobilanz immer für die jeweils sinnvollste Recyclingmethode, so das Unternehmen. Im mechanischen Recyclingverfahren produzieren die Westdeutschen beispielsweise Schleifscheiben und Zaunpfosten. Beim chemischen Recycling hingegen erzeugt Forma Turf Kunststofffasern.

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