FES-Altpapiersortieranlage nach Großbrand wieder in Betrieb

Über ein Jahr nach einem schweren Brand hat die FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH die Altpapiersortierung im Frankfurter Osthafen im September wieder aufgenommen. Die angespannte Lage der Entsorgungswirtschaft im Rhein-Main-Gebiet sei damit aber mitnichten geklärt, heißt es in einer Pressemitteilung des mehrheitlich städtischen Unternehmens. So steht die FES-Gewerbeabfallsortieranlage im Osten Frankfurts nach einem weiteren Großbrand im Juni dieses Jahres nach wie vor still. Ausgelöst wurde das Feuer durch einen Lithium-Ionen-Akku im Sperrmüll-Shredder.

Auch beim Feuer in der Altpapiersortieranlage Ende August 2022 vermutet die FES einen falsch entsorgten Lithium-Ionen-Akku als Brandursache. Sehr wahrscheinlich habe sich der Akku entzündet und sodann brennendes Altpapier über die Förderbänder in die Sortiertrommel und weitere Anlagenteile verbreitet. Am Ende stand ein Millionenschaden für die Anlage. Über ein Jahr konnte Altpapier lediglich verpresst und umgeschlagen, nicht aber in die Fraktionen Bedrucktes, farbiges oder Karton-Papier sortiert werden.

Die jetzt erfolgte Wiederinbetriebnahme der Altpapiersortierung nimmt die FES zum Anlass, auch die öffentliche Aufklärung noch weiter zu stärken. Am Dienstag ist das öffentlich-private Unternehmen, an der Remondis eine Beteiligung von 49 Prozent hält, der Kampagne „Brennpunkt Batterie“ des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) beigetreten. Die vor drei Jahren ins Leben gerufene Kampagne warnt vor den wachsenden Gefahren, die falsch entsorgte Akkus für die Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe und deren Anlagen bedeuten. Sie klärt über die korrekten Entsorgungswege auf und setzt sich gegenüber der Politik für eine gesetzliche Pfandpflicht von Akkus und Batterien ein.

„Wir sind mit den wachsenden Risiken, die von einer falschen Entsorgung von Lithium-Ionen-Akkus ausgehen, nicht allein. Eine ganze Branche versammelt sich gerade hinter diesem Thema. Darin liegt eine große Chance, denn im Verbund mit vielen können wir auch mehr Menschen erreichen und werden hoffentlich auch auf größerer Bühne und bei den Entscheiderinnen und Entscheidern gehört“, erklärt FES-Geschäftsführer Benjamin Scheffler. Für BDE-Präsident Peter Kurth entfaltet die Botschaft der Kampagne gerade in diesem Sommer, der gezeichnet war von zahlreichen schweren Bränden in der Entsorgungswirtschaft, nochmal deutlich größere Wirkung. „Nun wird es Zeit, dass sie endlich dort aufgenommen wird, wo die Gesetze gemacht werden. Die Pfandpflicht mag erstmal unpopulär klingen, sie ist aus unserer Sicht dringend notwendig“, so Kurth.

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