Der Discounter Aldi Süd prüft ab 2024 den Einsatz von Mehrweggetränke-Systemen in Deutschland. Hintergrund sind die Pläne der EU-Kommission, in der geplanten EU-Verpackungsverordnung verpflichtende Mehrwegquoten für Getränke vorzuschreiben. Der Verordnungsentwurf sieht für den Lebensmitteleinzelhandel eine Mehrwegquote von zehn Prozent für alkoholische und nicht-alkoholische Getränke ab 2030 vor.
Der „Lebensmittelzeitung“ erklärte der Discounter dazu: „Neben der fortlaufenden Optimierung der Einweggetränkeverpackungen prüfen wir im Rahmen der Bestrebungen der EU-Kommission, die Skalierbarkeit von Mehrweggetränkesystemen in Deutschland.“ Die tatsächliche Markteinführung sei mit dem Test allerdings noch nicht bestätigt.
Aldi-Süd hatte bereits 2020 den Verkauf von Mehrwegflaschen aus Glas in rund 50 Filialen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz getestet, aber nach wenigen Monaten vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie wieder beendet. „Nach der Testphase haben wir entschieden, dieses Konzept zunächst nicht weiterzuverfolgen“, so der Discounter, der sich damals vorbehielt, zu einem späteren Zeitpunkt erneut Mehrwegsysteme für seine Filialen zu prüfen.
Mehrweg bei Aldi-Tochter Hofer in Österreich
Im Gegensatz zu Deutschland ist der Discounter Aldi im Nachbarland Österreich mit seiner Tochter Hofer schon einen Schritt weiter. Derzeit sind 130 Filialen mit dem Mehrweggetränkesystem ausgestattet. Hofer plant noch weiter aufzustocken. Bis Ende 2024 sollen dort über 530 Hofer-Filialen über ein Mehrwegpfandsystem verfügen. Bis Ende 2025 soll bei Hofer dann auch ein Einweg-Pfandsystem zur Verfügung stehen. In den umgerüsteten Filialen können Kunden bereits Artikel in Mehrweggebinden in den Bereichen Bier, Wasser, Limonade und Milch erwerben und zurückbringen. Partner von Hofer ist der Spezialist für Rücknahmeautomaten Tomra. Ab Anfang 2025 will Hofer zusätzlich auch leere PET-Flaschen und -Dosen, welche mit einem Einweg-Pfandlogo versehen sind, an den Pfandautomaten zurücknehmen.
