Jordanien plant mit deutscher Unterstützung EPR-System für Einwegverpackungen

Jordanien plant als eines der ersten Länder im Nahen Osten die Einführung einer nationalen, verbindlichen Erweiterten Produzentenverantwortung (EPR-System) für Einwegverpackungen. Und Deutschland leistet dabei Unterstützung: Die Exportinitiative Umweltschutz des Umweltministeriums habe die jordanische Regierung bei der Ausarbeitung der Gesetzesgrundlagen des EPR-Systems beraten und begleitet nun die Einführung, berichtete das BMUV gestern. Ebenfalls gestern hat sich Umweltstaatssekretärin Christiane Rohleder (Grüne) in Berlin mit einer von dem jordanischen Umweltminister Muawieh Khalid Radaideh geführten Delegation getroffen und über die Erweiterte Produzentenverantwortung ausgetauscht.

Der jordanische Premierminister hatte bereits im August 2022 den gesetzlichen Rahmen für das EPR-System geschaffen. Bei der Einführung und Umsetzung der Erweiterten Produzentenverantwortung stehen die jordanische Regierung und der Privatsektor jetzt allerdings vor zahlreichen Entscheidungen. Es gelte die Struktur des Systems festzulegen, Prozesse für die Gebührenzahlung einzuführen und die getrennte Müllsammlung, Sortierung sowie Recycling-Strukturen in Jordanien aufzubauen, so das BMUV.

„Ich habe große Hochachtung vor der Entschlossenheit und dem Engagement der jordanischen Regierung, das Verpackungsmüllproblem anzugehen und zu lösen. Der Besuch dokumentiert außerdem in ganz besonderer Weise die enge Freundschaft und die gute Zusammenarbeit unserer beiden Länder“, kommentierte Staatssekretärin Rohleder den Besuch der Delegation:

Die Ministerdelegationsreise vom 17. bis zum 19. April soll den Akteuren des jordanischen EPR-Systems die Möglichkeit zum Austausch mit dem Umweltministerium sowie den wichtigsten Akteuren in Deutschland geben. Insbesondere gehe es um die notwendigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie um die Auswirkungen von EPR-Systemen auf den Recyclingsektor und die Verpackungswirtschaft, so das BMUV. Die Delegation besuche dafür die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), den Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE), den Verband kommunaler Unternehmen (VKU) sowie die Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt (AGVU).

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -