Bürger im Kreis Vulkaneifel stimmen gegen Biotonne

Im Kreis Vulkaneifel wird die Biotonne nicht flächendeckend eingeführt. Bei einem Bürgerentscheid am Sonntag stimmte die Mehrheit der Bewohner gegen die verpflichtende Einführung der braunen Tonne, wie die Kreisverwaltung in der Kreisstadt Daun mitteilte.

Mit einem Anteil von über 44 Prozent stimmten fast 9.000 Bürger mit Ja ab. Über 11.200 Bürger gaben hingegen eine Nein-Stimme ab, was einem Anteil von fast 56 Prozent entspricht. Das ging aus dem vorläufigen Wahlergebnis hervor.

Somit bleibt es in dem Kreis bei der bisherigen Regelung: Das Biotütensystem, bei dem man Biomüll in Papiertüten sammelt und dann zur Entsorgung zu Sammelcontainern bringt, wird fortgesetzt. Zudem besteht weiterhin die Möglichkeit, neben der Biotüte freiwillig eine Biotonne gegen eine Zusatzgebühr zu nutzen. Die Biotonne war zum Jahreswechsel 2019/2020 nach rund zwei Jahrzehnten zugunsten der Biotüte abgeschafft worden. Nachdem es Proteste gab, war Anfang 2021 die Biotonne als Option für eine Extra-Gebühr von 111,25 € pro Jahr wieder angeboten worden.

Da das Thema Biotonne weiter umstritten blieb, hatte der Kreistag im Oktober 2021 einen Bürgerentscheid beschlossen. Die flächendeckende Einführung der Biotonne hätte für Haushalte bei den Müllgebühren im Schnitt eine Preissteigerung von 28 Prozent bedeutet. Ein Haushalt in der Vulkaneifel zahlt zurzeit für die Leerung eines 80 Liter fassenden Behälters eine Grundgebühr von etwa 125 €. Bei einem 120-Liter-Behälter sind es momentan rund 170 €. Für die zweiwöchentliche Entsorgung des Bioabfalls eines eins bis vier Personenhaushalt wäre eine jährliche Mehrgebühr von 33,57 € zu zahlen, erklärte der Landkreis Ende März. Die Sammlung erfolge mit einem 60-Liter-Behälter.

Mit der Entscheidung gegen eine Biotonne steht der Landkreis nicht alleine da. Zurzeit haben 48 Landkreise und Städte in Deutschland keine Biotonne im Angebot. Bei insgesamt 403 Land- und Stadtkreisen in der Bundesrepublik bieten folglich mehr als zehn Prozent keine Biotonne an. (Eigener Bericht / dpa)

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