Rheinland-Pfalz legt Konzept für klimafreundliches Bauen vor

Der Bau- und Gebäudesektor ist weltweit für rund 40 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Um dem entgegen zu wirken, sollen in Rheinland-Pfalz künftig klimafreundliche Bauweisen noch mehr forciert werden. Hierzu haben das Landesumwelt- und das Landesbauministerium ein gemeinsames Konzept erarbeitet und dem Ministerrat letzte Woche zum Beschluss vorgelegt. Im Fokus steht insbesondere die verstärkte Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen wie etwa von Holz. Aber auch andere klimafreundliche Bauweisen etwa mit Recycling-Beton sollen unterstützt werden.

Das Konzept sieht vor, dass beim Neubau sowie bei Sanierungen von Liegenschaften des Landes nachhaltige Baustoffe unter Anwendung von Nachhaltigkeitsstandards verwendet werden. Diese sollen beispielsweise festlegen, unter welchen Kriterien Rohstoffe beschafft werden, etwa, dass Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammt. Ebenso soll schon in frühen Planungsphasen die Möglichkeit der Verwendung wiederverwendbarer oder recycelbarer Baustoffe oder Bauteile geprüft werden.

Dazu werde im Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) ein „Competence Center Nachhaltiges Bauen“ eingerichtet. Dieses soll auch das Potential von sogenannter grauer Energie unter Anwendung von Ökobilanzierungen und Berücksichtigung der CO2-Emissionen im Lebenszyklus bei landeseigenen Gebäuden und Bauprojekten untersuchen. Heißt, im Planungs- und Bauprozess sollen künftig auch die graue Energie und CO2-Emissionen eingerechnet werden, die zur Herstellung von Baustoffen während des Baus oder zur Entsorgung des Gebäudes benötigt werden bzw. anfallen.

„Ziel des Klimabündnisses ist eine deutliche Steigerung der Verwendung nachwachsender, möglichst regionaler und zertifizierter Rohstoffe bei Bauvorhaben in Rheinland-Pfalz“, so Bauministerin Doris Ahnen (SPD). „Wir forcieren klimafreundliche und klimawandelangepasste Bauweisen, um damit einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz und zur Erreichung der Klimaschutzziele des Landes zu leisten. Mit dem verstärkten Einsatz klimafreundlicher, nachwachsender und kreislaufeffizienter Rohstoffe bei Hochbaumaßnahmen des Landes und der Überprüfung baurechtlicher Vorschriften haben wir bereits wichtige Schritte unternommen.“

Insgesamt stellt das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität 12,4 Mio € bis 2026 bereit sowie weitere 4,6 Mio € für die beiden kommenden Jahre. Das Bündnis ist zunächst auf fünf Jahre angelegt.

Das „Klimabündnis Bauen in Rheinland-Pfalz“ ist hier abrufbar.

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