Forschungsprojekt zur CO2-Entnahme an Land

Mit seinem auf vier Jahre angelegten Forschungsprogramm „CDRterra“ will das Bundesforschungsministerium Methoden zur Kohlendioxidentnahme aus der Atmosphäre an Land (Carbon Dioxide Removal, CDR) untersuchen lassen. Ziel ist es, Potenziale und Risiken der verschiedenen Verfahren umfassend und einheitlich zu bewerten. Auf Basis dieser Forschung können anschließend gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit jene CDR-Methoden ausgewählt werden, die von der Gesellschaft akzeptiert werden, politisch und technisch umsetzbar sind und von Fachleuten als ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll eingestuft wurden, teilte das Ministerium mit. Das BMBF fördert die einzelnen Projekte der ersten Phase mit insgesamt rund 21 Mio €. Für CDRterra II stellt das Ministerium künftig zusätzliche Fördermittel bereit.

Das Themenspektrum der einzelnen Forschungsprojekte reicht von der direkten Abscheidung von CO2 aus der Atmosphäre mit anschließender langfristiger Speicherung des Kohlenstoffs über Biokohle und Pyrolyse von Biomasse, die erhöhte Kohlenstoffspeicherung im Boden, Bioenergie mit anschließender CO2-Abscheidung und -Speicherung bis hin zu CO2-negativen Baustoffen. Dabei sollen die Methoden hinsichtlich großskaliger Machbarkeit sowie Wechselwirkungen mit anderen Nachhaltigkeitszielen und komplexen Wirkungszusammenhängen im Erd- und Klimasystem erforscht werden.

Auch wenn die Potenziale dieser Methoden noch näher untersucht werden müssten, sei es sehr wahrscheinlich, dass die realisierbaren Mengen nur einem kleinen Teil jetziger Emissionen entsprechen werden, so das BMBF. Ambitionierter Klimaschutz durch die Reduktion von Treibhausgasemissionen sowie Anpassung an den erwarteten Klimawandel müssten daher weiterhin höchste Priorität haben.

In der zweiten Phase sollen dann unter anderem Wissenslücken zu einzelnen, bereits bekannten CDR-Methoden identifiziert und geschlossen werden, die Projekte vernetzt und eine übergeordnete Gesamtbewertung von CDR-Methoden erarbeitet werden. Hinzu kämen schließlich etwa Fragen zu Marktmechanismen und Infrastruktur bis hin zu gesellschaftlicher Annahme und Akzeptanz.

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