Stark rückläufige Stahlschrottexporte zum Jahresbeginn

Deutschland hat in den ersten beiden Monaten deutlich weniger Stahlschrott exportiert. Lagen die Ausfuhren im Januar bereits 16 Prozent unter Vorjahresniveau, meldet das Statistische Bundesamt für Februar nun sogar ein Minus von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Gegenzug legten die Stahlschrotteinfuhren – wie bereits im gesamten letzten Jahr – weiter zu.

Den noch vorläufigen Daten zufolge summierten sich die deutschen Stahlschrottexporte im Januar und Februar auf insgesamt 1,28 Mio Tonnen. Stark rückläufig im Vergleich zum Vorjahreszeitraum waren vor allem die Ausfuhren nach Frankreich, Belgien sowie in die Niederlande und die Türkei. Dies ist durchaus verwunderlich, da Marktteilnehmer im Februar in Gesprächen mit EUWID von einem sehr regen Türkei-Exportgeschäft sprachen, welches bekanntermaßen auch viel über die niederländischen und belgischen Exporthäfen abgewickelt wird. Es ist aber möglich, dass sich die physische Bewegung des Materials erst verstärkt in der März-Statistik niederschlagen wird.

Auf der Importseite meldet Destatis für die ersten beiden Monate einen Mengenanstieg um sieben Prozent auf knapp 700.000 Tonnen. Auffällig ist vor allem die deutliche Zunahme der Einfuhren aus den Niederlanden und Großbritannien.

Wie die Statistik weiter zeigt, ist der Wert des im- und exportierten Stahlschrotts im Vorjahresvergleich stark gestiegen. Kostete der Import einer Tonne Stahlschrott im Januar und Februar 2021 im Schnitt 383 €, waren es in diesem Jahr 515 € pro Tonne. Der Exportwert stieg sogar von durchschnittlich 422 € auf 653 € pro Tonne. Dies zeigt, wie begehrt der Rohstoff Schrott bei den Stahlwerken in den letzten Monaten war.

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