Weltrohstahlproduktion sinkt im ersten Halbjahr um sechs Prozent

Sechs Jahre in Folge legte die weltweite Stahlproduktion zu. Selbst in den ersten beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 wurden neue Höchststände erreicht. Für das laufende Jahr deutet sich nun aber ein Abschwung an. Wie der Weltstahlverband Worldsteel heute bekannt gab, sank der globale Rohstahlausstoß in den ersten sechs Monaten im Vorjahresvergleich um 5,5 Prozent auf rund 949 Mio Tonnen. Von den zehn größten stahlproduzierenden Ländern konnte einzig Indien die Erzeugungsmenge steigern.

Die Daten von Worldsteel beruhen auf Meldungen und Schätzungen aus insgesamt 64 Ländern, womit den Angaben zufolge rund 98 Prozent der Weltrohstahlproduktion abgedeckt werden. Mit Abstand größter Stahlproduzent ist China. Das Land hat im ersten Halbjahr 2022 rund 527 Mio Tonnen Rohstahl produziert. Das waren 6,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Auf Platz zwei folgt Indien mit einem Output von 63 Mio Tonnen – neun Prozent mehr als in der ersten Jahreshälfte 2021. Mit 46 Mio Tonnen am drittmeisten Stahl wurde in Japan erzeugt. Hier lag das Minus im Vorjahresvergleich bei rund vier Prozent.

Der Rückgang der Stahlproduktion in Deutschland entsprach mit 5,5 Prozent auf 19,6 Mio Tonnen genau dem globalen Durchschnitt. Überdurchschnittlich stark um über sieben Prozent gesunken ist die Rohstahlmenge in Russland. Für die Gesamtheit der GUS-Staaten inklusive der Ukraine betrug das Minus sogar 18 Prozent.

Verhältnismäßig moderat gesunken ist im ersten Halbjahr die Rohstahlproduktion in den USA. Hier meldet Worldsteel nur einen Rückgang von knapp zwei Prozent auf 41 Mio Tonnen. Auch in der Türkei fiel das Minus mit 4,6 Prozent auf 19 Mio Tonnen etwas geringer aus als im Rest der Welt.

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