Brüssel genehmigt Übernahme von Attero durch Ardian

Die Wettbewerbsdirektion der Europäischen Kommission hat keine Einwände gegen die Übernahme des niederländischen Entsorgers Attero durch die Beteiligungsgesellschaft Ardian. Die Entscheidung im vereinfachten Verfahren wurde von der Kommission am vergangenen Freitag veröffentlicht.

Die aktuellen Eigentümer von Attero, die Finanzinvestoren 3i Infrastructure und DWS, hatten im Juli den Verkauf des Entsorgers an das französische Unternehmen Ardian bekannt gegeben. Den erwarteten Nettoerlös aus dem Verkauf bezifferte 3i damals auf etwa 215 Mio €, der Abschluss der Transaktion wurde für das vierte Quartal dieses Jahres erwartet.

Attero erwirtschaftete 2022 nach eigenen Angaben einen Jahresumsatz von etwa 340 Mio €. Das Unternehmen betreibt zwei Müllverbrennungsanlagen in Moerdijk und Wijster mit einer Kapazität von zusammen bis zu 1,8 Mio Tonnen pro Jahr. Hinzu kommen Sortier- und Vorbehandlungsanlagen, Biogasanlagen, Kompostwerke und Deponien sowie eine Recyclinganlage für Kunststoffabfälle. Insgesamt behandelte Attero im vergangenen Jahr rund 3,5 Mio Tonnen Abfall.

Baustart für Solarpark in Wijster

Vergangene Woche gab der Entsorger offiziell den Startschuss für den Bau eines Solarparks auf der Südwestseite der ehemaligen Deponie in Wijster. Er werde mit mehr als 56.000 Modulen auf 35 Hektar 31 MW leisten und fast 10.000 Haushalte mit erneuerbarem Strom versorgen, teilte Attero mit. „Dieses Projekt passt perfekt zur Philosophie, wie wir Deponiestandorte weiterentwickeln wollen“, sagte CEO Paul Ganzeboom. Der Entsorger setzt das Projekt gemeinsam mit dem Unternehmen GroenLeven um. Über das Investitionsvolumen machten die Projektpartner keine Angaben.

Die rekultivierte Deponie in Wijster ist auch unter dem Namen VAM-Berg bekannt, nach der Abkürzung des Namens des ehemaligen Betreibers Vuil Afvoer Maatschappij. Mit einer Höhe von ursprünglich 48 Metern über dem Meeresspiegel war die Deponie die höchste Erhebung in der ansonsten flachen Region Drenthe, weshalb 2018 auf einem Teil des Geländes mehrere Straßenrad- und Mountainbike-Routen angelegt wurden.

Für die Straßenrad-Europameisterschaft, die vom 20. bis 24. September in der Region ausgetragen wurde, wurde zusätzlich zu dem bisherigen höchsten Punkt der Deponie, der auch als „Col du VAM“ bezeichnet wurde, ein weiterer Hügel aufgeschüttet. Das neue „Dach von Drenthe“ erreicht eine Meereshöhe von mehr als 60 Metern. Die Radstrecke darauf wird im kommenden Frühjahr für die Öffentlichkeit freigegeben.

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