Der chinesische Staatsfonds Silk Road will sich am deutschen Müllverbrenner EEW beteiligen. Das haben BEHL und Silk Road in der vergangenen Woche auf ihren Internetseiten bekanntgegeben. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde in der vergangenen Woche im Beisein des chinesischen Premierministers Li Keqiang sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel unterzeichnet, die in der vergangenen Woche die Volksrepublik besucht hatte.
Den beiden Pressemitteilungen ist allerdings kaum etwas Substanzielles zu entnehmen. Weder wird mitgeteilt, wie viele Anteile Silk Road an EEW mit der Kooperationvereinbarung erwerben will, noch wie viel der Fonds dafür investieren wird. Eine entsprechende Anfrage von EUWID bei der BEHL in Peking blieb bislang unbeantwortet.
In den Mitteilungen heißt es lediglich, Silk Road beabsichtige Eigenkapital des Fonds in EEW zu investieren, um gemeinsam mit relevanten Partnern die Abfallbehandlung in China, Deutschland und anderen Teilen Europas, speziell in den Niederlanden und Polen, zu unterstützen. Darüber hinaus unterstütze der Silk Road Fund die Einführung neuester Technologien und betriebswirtschaftlicher Expertise in China, um die Effizienz der chinesischen Abfallwirtschaft zu verbessern und die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft zu fördern, so der Staatsfonds in seinem Statement.
Dass die BEHL einen Partner für EEW sucht, war schon seit Längerem bekannt. Der chinesische Versorger hatte bereits kurz nach der Übernahme von EEW in einer Transaktionsmitteilung bekannt gegeben, zu einem späteren Zeitpunkt Teile von EEW weiterverkaufen zu wollen. Vorrausetzung sei, dass die BEHL größter Einzelgesellschafter des Müllverbrenners bleibe, hieß es damals.
Korrektur
In der ursprünglichen Fassung des Artikels hieß es fälschlicherweise, die BEHL habe Anteile von EEW an Silk Road verkauft. Richtig ist, dass derzeit eine entsprechende Beteiligung des Staatsfonds beabsichtigt ist.
