Ascend Elements und Elemental Strategic Metals gründen JV für Batterierecycling in Polen

Die US-Firma Ascend Elements und der Rohstoffspezialist Elemental Strategic Metals aus Zawiercie in Polen haben die Gründung eines 50/50 Joint Ventures für das Recycling von E-Fahrzeug-Batterien bekanntgegeben. Das neue Unternehmen unter dem Namen AE Elemental wird die bereits errichtete Anlage am Standort des polnischen Partners besitzen und betreiben. Dort können bis zu 12.000 Tonnen Lithium-Ionen-Batterien pro Jahr mechanisch zerlegt werden. Um aus der dabei entstehenden Schwarzmasse aktives Kathodenmaterial und Kathodenvorläufer herauszutrennen und wiederzuverwenden, hat der amerikanische Partner eine eigene Technologie entwickelt, die in den USA bereits in kommerziellem Einsatz ist. Die Anlage in Polen soll um eine Linie zur Lithiumextraktion erweitert werden.

Die Joint-Venture-Partner haben vereinbart, gemeinsam im großen Maßstab in die Lithiumgewinnung aus schwarzer Masse zu investieren, teilte Ascend Elements gestern mit. Im Herbst werde man in Zawiercie bei Krakau mit dem Bau einer neuen Recyclinglinie zur Verarbeitung der Schwarzmasse beginnen. Diese soll 2026 mit einer jährlichen Kapazität von bis zu 20.000 Tonnen in Betrieb gehen.

Darüber hinaus sei bereits eine weitere Anlage in Mitteldeutschland in Planung. Derzeit werden mehrere Standorte in Betracht gezogen, eine finale Entscheidung sei noch nicht gefallen, teilte ein Sprecher von Ascend Elements auf Nachfrage mit. Konkrete Aussagen gibt es jedoch zur Kapazität: 25.000 Tonnen Altbatterien sollen in dem deutschen Werk künftig pro Jahr verwertet werden.

Partnerschaft soll „Spitzenposition in der Batterie-Material-Industrie“ sichern

Für Elemental Strategic Metals sei die Partnerschaft ein strategischer Schritt, um künftig „eine Schlüsselrolle in der Batterie-Material-Industrie zu besetzen“, sagte Pawel Jarski, CEO der Elemental Holding, zu der das polnische Unternehmen gehört. Die weltweit in 35 Ländern tätige Gruppe konzentriert sich den Angaben zufolge auf die Gewinnung strategischer Metalle aus verschiedenen Quellen wie verbrauchten Autokatalysatoren, E-Schrott, Leiterplatten und Altbatterien. „Die Kombination der innovativen Technologie von Ascend Elements mit unserer Recyclingexpertise und -plattform, unserem großen Sammelnetzwerk und der globalen Präsenz bringt AE Elemental in eine Spitzenposition in diesem sich entwickelnden Markt“, erklärte Jarski weiter.

Recyceltes Kathodenmaterial kann direkt in Produktionskreislauf zurückfließen

Ascend Elements mit Hauptsitz in Massachusetts vermarktet eigenen Angaben zufolge geschlossene Kreislauflösungen für Batteriematerialien aus recycelten Akkumulatoren. Mit seinem „Hydro-to-Cathode“-Verfahren hat das Unternehmen eine Möglichkeit zur direkten Gewinnung von aktivem Kathodenmaterial und Kathodenvorläufern aus Schwarzmasse entwickelt, dem traditionellen Output von Lithium-Ionen-Batterie-Recyclinganlagen. Das mache mehrere Zwischenschritte im herkömmlichen Kathodenherstellungsprozess überflüssig und biete somit erhebliche wirtschaftliche und emissionsreduzierende Vorteile. Ascend verfügt bereits im US-Bundesstaat Georgia über eine Batteriematerial-Fabrik, die nach dieser Technologie arbeitet, und baut derzeit eine weitere in Kentucky. Dafür sammelte das Unternehmen im Februar 162 Mio US-Dollar von Investoren ein, nachdem im September in einer ersten Finanzierungsrunde schon 542 Mio Dollar zusammengekommen waren.

Das neu gegründete Joint Venture AE Elements in Polen ist laut Mike O‘Kronley, CEO von Ascend Elements, ein „Meilenstein“, da es die erste kommerzielle Batterierecycling-Anlage des Unternehmens außerhalb Nordamerikas darstellt: „Die Expansion nach Europa wird es uns ermöglichen, unsere Kunden vor Ort besser zu betreuen und die Industrie dabei zu unterstützen, die neuen EU-Vorschriften einzuhalten, die Recyclingmaterial in neuen Batterien vorschreiben. Dies ist der perfekte Zeitpunkt, um unsere Aktivitäten zu erweitern.“

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