VW fördert Kreislaufwirtschaftsmodell für kunststoffbasierte Autoteile mit 1,3 Mio €

Der Lüneburger Wissenschaftler Klaus Kümmerer will Lösungen für das Recycling von komplexen Kunststoffteilen aus der Automobilwirtschaft finden. „Es ist so schwierig, weil wir häufig in einem Produkt Mischungen von mehreren Plastiksorten und dazu noch Zusatzstoffe haben“, erklärte der Chemiker von der Leuphana Universität Lüneburg der Deutschen Presse-Agentur. Neben verschiedenen Polymeren würden circa 10.000 verschiedene Zusatzstoffe verwendet, die etwa Plastik färbten, stabiler machten oder ein elektrisches Aufladen verhinderten.

Gemeinsam mit seinem Kollegen Hans-Josef Endres von der Leibniz Universität Hannover will Kümmerer ein Kreislaufwirtschaftsmodell für kunststoffbasierte Autoteile entwickeln. Die Volkswagenstiftung fördert das auf vier Jahre angelegte Vorhaben mit rund 1,3 Mio €. Im Fokus stehen dabei Bauteile, für die es derzeit keine Recyclinglösung gibt. Dazu zählen etwa Unterboden, Motorraumkomponenten, Innenraumteile wie die Mittelarmlehnen und geschreddertes Material aus Abfallströmen. Gleichzeitig sucht das Team nach Ansätzen für ein künftiges „Design for Recycling“, das bereits bei der Herstellung von Produkten die Wiederverwertungsmöglichkeit berücksichtigt.

Kümmerer hat sich der Aufgabe verschrieben, die Umwelt von chemischen und pharmazeutischen Stoffen zu entlasten. Für sein Wirken wurde er im Januar mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. „Bei jedem seiner Forschungsprojekte behält er stets den praktischen Nutzen für das Gemeinwohl und die Umwelt im Blick“, sagte Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs. (dpa/eigener Bericht)

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