In wissenschaftlichen Tests erwies sich das Reinigungsverfahren, das die Firma Ecograf zur Rückgewinnung von Graphit aus gebrauchten Lithium-Ionen-Batterien entwickelt hat, als hocheffizient. Das recycelte Material des australischen Unternehmens zeigt eine vergleichbare elektrochemische Leistung wie frisches Anodengraphit – zu diesem Schluss kam eine Studie der Helmholtz-Institute in Freiberg und Ulm.
Die HF-free-Technologie zeichnet sich Ecograf zufolge dadurch aus, dass sie ohne hochgiftige Flusssäure auskommt (HF-free) und somit besonders umweltschonend sei. Für das Forschungsprojekt an den beiden Helmholtz-Instituten wurde aus Schwarzmasse gewonnenes Graphit-Konzentrat mit dem Ecograf-Verfahren gereinigt und anschließend mit einer Reihe kommerzieller Batteriegraphit-Produkte verglichen. Dabei stellten die Experten nur sehr geringe Abweichungen in Struktur und Morphologie fest, die wiederum keinen signifikanten Einfluss auf die Materialleistung aufwiesen. Kathodenzellen aus recyceltem Graphit hatten im Test eine „ausgezeichnete Zyklenstabilität nach mehr als 1.000 Zyklen mit einer Kapazitätserhaltung von etwa 80 Prozent“. Damit erreichten sie das Niveau von Referenz-Zellen aus reinem, kommerziellem Graphit, heißt es in der Ende Februar veröffentlichten Studie.
Ecograf freute sich darüber, dass die Wirksamkeit seiner Technologie von wissenschaftlicher Seite bestätigt wurde. Erst vor wenigen Tagen hatte das Unternehmen seine Zusammenarbeit mit BASF beim Anodenrecycling bekanntgegeben. Außerdem sei derzeit die Inbetriebnahme einer „Produktqualifizierungsanlage“ in Australien geplant, um die Entwicklung von HF-free-Reinigungsanlagen und die Herstellung von Recycling-Graphit im kommerziellen Maßstab voranzubringen.
Mit seinem Verfahren sieht sich das Unternehmen „in einer einzigartigen Position, um die Anforderungen der EU-Kommission für das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien zu erfüllen“. Auf dem globalen Markt könne die Rückgewinnung von Graphit „die Dynamik der Batterie-Lieferkette grundlegend verändern“ und zur Kostensenkung bei der Akku-Produktion führen, schreibt Ecograf in seiner Pressemitteilung zu den Forschungsergebnissen.
