Forschungsprojekt zur automatisierten Demontage von Elektrofahrzeugbatterien gestartet

Die Automatisierung des bisher noch weitgehend manuell durchgeführten Demontageprozesses von Batterien aus Elektrofahrzeugen strebt ein neues Forschungsprojekt an. Beteiligt sind unter anderem die RWTH Aachen, BASF und der Anlagenbauer Hahn Automation. Das im September gestartete Projekt „DemoRec“ läuft über drei Jahre und wird vom Bundesforschungsministerium mit knapp 2,4 Mio € gefördert.

Ziel des Projekts seien praxisnahe Lösungen zur automatisierten Demontage von Elektrofahrzeug-Batterien. Derzeit würden die unterschiedlichen Akku-Systeme noch weitestgehend manuell zerlegt, was hohen Zeitaufwand und entsprechend hohe Kosten mit sich bringt, erklärt die RWTH Aachen.

Die insgesamt neun beteiligten Forschungseinrichtungen und Unternehmen, zu denen auch Volkswagen und das Batterierecycling-Start-up Cylib als assoziierte Partner gehören, wollen daher die Zerlegung von Antriebsbatterien künftig mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen industrialisieren. Im Rahmen des Projekts soll ein Anlagenprototyp errichtet werden, der zur Verknüpfung automatisierter und manueller Prozessschritte in der Batteriedemontage dient. Außerdem sollen Schnittstellenprozesse zur Entladung und zur mechanischen Aufbereitung der Akkus vor dem Recycling untersucht und Richtlinien für ein „Design for Disassembly“ künftiger Antriebsbatterien abgeleitet werden.

„Mit dem wachsenden Marktanteil von Elektrofahrzeugen steigt auch die Anzahl von Batteriesystemen, die nach ihrer Nutzungsdauer im Fahrzeug ausgemustert und verwertet werden müssen“, erklärt Professor Achim Kampker von der RWTH Aachen die Motivation für das Projekt. Im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft würden dazu skalierbare, praxistaugliche Prozesse entlang der Wertschöpfungskette benötigt, von der Entnahme der Antriebsbatterie aus dem Fahrzeug bis hin zu einer Rückführung der zahlreichen Materialien in die Produktion neuer Batteriegenerationen. In dieser Prozesskette komme der Demontage eine zentrale Bedeutung zu, da man bislang mit äußerst unterschiedlichen Herstellerdesigns und individuellen Zuständen der Batterien umgehen müsse. Zudem erfordere das Recycling kontinuierliche Materialströme.

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