Studie: Kaum Umweltentlastung durch neue Biotonnen

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Mit einer zusätzlich eingeführten Biotonne wird die Umwelt kaum nennenswert entlastet. Das ist das Ergebnis einer Studie, die von Ingenieurconsulting Umwelt und Bau im Auftrag der Interessengemeinschaft Thermischer Abfallbehandlungsanlagen (Itad) erstellt worden ist.

Studienautor Ulrich Wiegel kritisiert darin nach Angaben der Itad, dass vielfach der Nutzen der organischen Abfälle ohne Biotonne nicht vollständig ausgewiesen wird. Für die Hausmüll-Organik bestehe dieser Vornutzen in der klimaentlastenden energetischen Verwertung. Meist würden die den Bewertungen zu Grunde liegenden Optimierungspotenziale ungerechtfertigt zugunsten der Biogutbehandlung eingeschätzt beziehungsweise ungünstigere Aspekte nicht behandelt.

Die Studie widerlegt nach Darstellung der Itad das Meinungsbild, nach dem mit der zusätzlich eingeführten Biotonne eine „erhebliche Umweltentlastung“ vorgenommen wird. Im Bereich Phosphorrückgewinnung liege diese bei ein bis zwei Prozent und im Treibhausgasbereich bei bestenfalls 0,2 Prozent der Gesamtemission.

Eine weitere zentrale Thematik der Studie sei der Preis der mit der Biotonne erworbenen Umweltvorteile. Der Studie zufolge koste die Beschaffung von Umweltvorteilen über die Biotonne in etwa das Zehnfache gegenüber verfügbaren Alternativen. Je höher der Anteil an Hausmüllorganik im Biogut liege, umso ungünstiger falle dieser Mehrkostenfaktor zu Lasten der Biogutsammlung aus.

Die Itad will nach eigenen Angaben mit den ermittelten Ergebnissen die bestehende Biogutsammlung nicht in Frage stellen. „Die Studie soll deutlich machen, dass bei sachgerechter Bewertung vorhandener Entsorgungskonzepte z.B. bei einer Kombination aus MVA und Kompostierungs- oder Vergärungsanlage eine verpflichtende flächendeckende Bioguterfassung inkl. Bau neuer Behandlungskapazitäten nicht zwangsläufig der bessere Weg ist“, sagte ITAD-Geschäftsführer Carsten Spohn. Der Verband fordert daher eine sachgerechte Auslegung der Ausnahmemöglichkeiten.

Einen ausführlichen Artikel über die Studie lesen Sie in Ausgabe 25/2014 von EUWID Recycling und Entsorgung. Abonnenten können den Artikel ab sofort hier abrufen:

Studie: Kaum zusätzliche Umweltentlastung durch weitere Biotonnen zu erwarten

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