Das CosPaTox-Konsortium hat einen Leitfaden für eine Sicherheitsbewertung von Kunststoffrezyklaten in Verpackungsmaterialien für Kosmetikprodukte und Reinigungsmittel veröffentlicht. Dabei wurden insbesondere Post-Consumer-Rezyklate (PCR) aus HDPE, PP und LDPE betrachtet, die nicht für den Lebensmittelkontakt zugelassen sind.
Hintergrund ist die steigende Nachfrage nach Rezyklaten aus dem Konsumgüterbereich. Diese soll den Angaben zufolge innerhalb der nächsten fünf Jahre auf über eine Mio Tonnen jährlich wachsen. Allein in der EU sei durch die von der EU-Verpackungsverordnung (PPWR) geforderten Rezyklateinsatzquoten ein deutlicher Anstieg der Bedarfe zu erwarten. Dem stünde aktuell jedoch ein begrenztes Angebot gegenüber, weil der Markt für Kosmetik- und Haushaltspflegeprodukte größtenteils Rezyklate mit Lebensmittelzulassung nutze. Die Quellen für lebensmittelechte Rezyklate in der EU seien jedoch limitiert oder bereits ausgeschöpft. Daher hat das Konsortium eine Sicherheitsbewertung ausgearbeitet, die es ermöglichen soll, auch nicht-lebensmittelgeeignete PCR-Kunststoffe zu nutzen.
Dabei unterteilt CosPaTox die Anforderungen an die Rezyklate in drei Qualitätsstufen: Für „leave-on“ Kosmetikprodukte, „rinse-off“-Kosmetika und Handreinigungsmittel sowie für Haushaltspflegeprodukte, bei denen kein Kontakt mit der Haut beabsichtigt ist.
Im Rahmen der Ausarbeitung des Leitfadens hat das Konsortium mehrere Studien über die Sicherheit von PCR-Material in Kosmetika und Reinigungsmitteln durchgeführt. Dabei habe sich herausgestellt, dass Rezyklate auch Substanzen enthalten können, die in keinem Bezug zum Verpackungsmaterial stehen, wie beispielsweise Fette, die aus Essensresten stammen können. Zudem sei ein breites Spektrum an Substanzen gefunden worden, was darauf hinweise, dass neben gezielten Analysen auch ein breiteres Screening erforderlich sei....
