Herwart Wilms hat zum Jahresbeginn die Vizepräsidentschaft beim europäischen Dachverband der privaten Entsorgungswirtschaft FEAD übernommen. In seiner neuen Funktion will der Remondis-Geschäftsführer, der auch Vizepräsident beim Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft ist, die Entwicklungen in Europa mitgestalten und die Interessen der deutschen Kreislaufwirtschaft auf europäischer Ebene vertreten.
Auch an der Spitze von FEAD gab es zum Jahreswechsel eine Veränderung. Neue Präsidentin ist Claudia Mensi, welche den italienischen Entsorgerverband Assoambiente vertritt. Sie folgt auf BDE-Präsident Peter Kurth, der bis Ende 2022 auch dem europäischen Dachverband vorstand. Zweite Vizepräsidentin neben Remondis-Geschäftsführer Wilms ist Anne Le Guennec vom französischen Verband FNADE.
„Alle wesentlichen Entscheidungen über das, was in nationale Gesetzgebungen umgesetzt wird, fallen auf europäischer Ebene. Das wird leider nationalstaatlich viel zu wenig beachtet, und dann ist das Gemeckere über die Bürokraten in Brüssel groß“, so Wilms. Wichtig sei daher, noch mehr Verbände und Unternehmen davon zu überzeugen, dass die FEAD als Stimme der Kreislaufwirtschaft das richtige Forum für gemeinsame Formulierung von Positionen auf europäischer Ebene ist.
FEAD ist ein Zusammenschluss von Entsorgerverbänden aus 17 europäischen Ländern. Der Dachverband vertritt somit insgesamt rund 3.000 Unternehmen der privaten Entsorgungswirtschaft, welche im Markt der Haushaltsabfälle über einen Marktanteil von 60 Prozent verfügen und mehr als 75 Prozent der in Europa anfallenden Industrie- und Gewerbeabfälle behandeln. Den Gesamtumsatz der Unternehmen schätzt FEAD auf 75 Mrd € pro Jahr.
Neben FEAD setzt sich auch Euric (European Recycling Industries’ Confederation) auf europäischer Ebene für die Interessen der Recycling- und Entsorgungswirtschaft ein. Mitglied dieses Dachverbandes sind auch die deutschen Verbände bvse und VDM.
