Remondis kooperiert mit Evonik beim Recycling von PU-Matratzen

Remondis und Evonik wollen künftig beim Recycling von Polyurethan-Matratzen enger zusammenarbeiten. Durch die Kooperation mit dem Entsorgungskonzern sei die Versorgung mit gebrauchten Matratzenschäumen gesichert, teilte Evonik heute mit. Somit könne man das selbst entwickelte, chemische Recyclingverfahren im nächstgrößeren Maßstab durchführen.

Remondis soll in der Kooperation dazu beitragen, PU-Weichschaumstoffe aus Abfall zu sortieren und dem Kreislauf in konstanter Qualität zuzuführen. Anschließend sollen diese mit dem Hydrolyseverfahren von Evonik in chemische Rezyklate umgewandelt werden. „Durch die Zusammenarbeit mit Remondis können wir aus linea-ren Wertschöpfungsketten funktionierende Kreisläufe bilden. Echte Zirkularität funktioniert nur in Netzwerken, sodass wir unsere Kollaborationen aktiv weiter ausbauen,“ erklärt Patrick Glöckner, Leiter des Global Circular Economy Programms von Evonik.

Das Unternehmen hat ein Hydrolyseverfahren entwickelt, mit dem die Hauptbestandteile des Polyurethan-Schaums zurückgewonnen und zu hochwertigen Bausteinen für neue Matratzen aufgearbeitet werden können. Das Verfahren werde derzeit in einer Pilot-Anlage in Hanau erprobt, so Evonik weiter. In einem nächsten Schritt soll das Recycling in einer größeren Demonstrations-Anlage getestet werden.

Im Vergleich zu bisherigen Recyclingtechnologien könnten in dem Hydrolyseverfahren Rohstoffe mit deutlich höherer Qualität und damit verbesserter Einsetzbarkeit zurückgewonnen werden. Durch den verstärkten Einsatz von Recyclingmaterialien verringere man die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen, hebt Evonik weiter hervor. Außerdem senke der Prozess nach bisherigen Erkenntnissen den CO2-Fußabdruck im Vergleich zur Matratzen-produktion mit fossilen Rohstoffen signifikant. Die Demonstrations-Anlage soll beweisen, dass dies auch im größeren Maßstab gilt.

Schätzungen zufolge werden in Europa jährlich mehr als 250.000 Tonnen PU-Schaum aus alten Matratzen ver-brannt oder deponiert. Zusammen wollen Evonik und Remondis diese Menge reduzieren. Die beiden Konzerne wollen dazu beitragen, dass weniger fossile Rohstoffe in der PU-Wertschöpfungskette zum Einsatz kommen, in-dem Materialien aus alten Matratzen wieder in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden.

Der Schwerpunkt des Projekts soll zunächst auf Nordrhein-Westfalen liegen. Ziel sei jedoch, eine skalierbare Technologie und ein Geschäftsmodell zu entwickeln, das international ausgeweitet werden kann.

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