Recyclingtechnikanbieter rechnen 2023 mit Auftrags- und Umsatzplus

In vielen Wirtschaftssegmenten in Deutschland wächst die Rezessionsangst. Erst vor wenigen Tagen meldete das Münchner ifo-Institut einen erneuten deutlichen Rückgang des monatlich erhobenen Geschäftsklimaindex. Überraschend gut läuft es indes für die Hersteller von Abfall- und Recyclingtechnik. Der für diesen Bereich zuständige Fachverband im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) prognostiziert auf Basis einer aktuellen Mitgliederumfrage für 2023 Zuwächse bei Auftragseingang und Umsatz. Der Optimismus der Branchenunternehmen setze sich auch in diesem Jahr fort, heißt es.

So erwarten die deutschen Hersteller von Abfall- und Recyclingtechnik für 2023 im Auftragseingang ein Plus von 3,6 Prozent. Starken Anteil daran habe die mit 32 Prozent recht hohe aktuelle Inlandsnachfrage. Mit rund 62 Prozent bleiben aber dennoch die übrigen EU-Länder der wichtigste Absatzmarkt.

Beim Branchenumsatz wird den Angaben zufolge in diesem Jahr mit einem Zuwachs von 3,8 Prozent gerechnet. „Die branchenbezogenen Konjunkturdaten sind im grünen Bereich und die Auftragsbestände reichen bis in das nächste Jahr hinein“, so Michael Ludden, Vorsitzender des Fachverbands Abfall- und Recyclingtechnik im VDMA.

„Die zurückliegenden Störungen der Lieferketten sind weitgehend überwunden“, erklärt Ludden das Umfrageergebnis. Außerdem nehme das gesellschaftliche Umweltbewusstsein stetig zu und die Konsumenten kauften verstärkt Recyclingprodukte. Hinzu kämen strengere gesetzliche Vorgaben, die für eine erhöhte Investitionsbereitschaft in moderne Recyclingzentren sorgten.

Sorgen bereitet den Abfall- und Recyclingtechnikanbietern allerdings der ausgeprägte Arbeitskräftemangel. „So verzögert heute kaum mehr der Materialmangel die Fertigung, sondern der Arbeits- und Fachkräftemangel“, sagt Sarah Brückner, Geschäftsführerin des VDMA-Fachverbands. Rund die Hälfte der Mitgliedsunternehmen möchte seine Mitarbeiterzahl aufstocken, was sich aufgrund des Fachkräftemangels aber schwierig gestalte.

Zusätzlich behindere der zunehmende deutsche und europäische Bürokratismus die Unternehmen und sei mittlerweile zu einer erheblichen Belastung geworden. „Der Abbau von Bürokratie und die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren steht ganz oben auf dem Wunschzettel an die Politik“, so Brückner.

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