Prezero baut neue LVP-Sortieranlage in Niederösterreich

Der deutsche Entsorger Prezero plant im niederösterreichischen Sollenau eine neue Sortieranlage für Leichtverpackungen. Damit soll die geografische Sortierlücke in Österreich geschlossen werden, erklärte das Unternehmen der Schwarz-Gruppe aus Neckarsulm. Gleichzeitig haben Prezero und der Systembetreiber ARA Altstoff Recycling Austria AG eine Partnerschaft geschlossen. Diese sehe vor, dass künftig mehr Verpackungsabfälle aus Österreich an Prezero geliefert werden.

Die Inbetriebnahme der neuen Anlage, die im ersten Quartal 2025 geplant ist, sei ein weiterer, wichtiger Baustein für die Sortierung von Wertstoffen, um diese optimal für das Recycling vorzubereiten. Mit dem Standort im bayerischen Eitting sei im Jahr 2022 bereits eine geografische Lücke zu den Recyclinganlagen in Österreich und Italien geschlossen worden. Diese könnten dann zukünftig auch auf das aufbereitete Material aus Sollenau zurückgreifen, so Prezero.

Auch Mengen für das chemische Recycling

Laut Feststellungsbescheid für das Projekt „Hecht“ wird in Sollenau die Prezero Sorting Austria GmbH eine LVP-Sortieranlage mit einer Behandlungskapazität von 104.500 Tonnen jährlich bauen und betreiben. Diese soll 97.500 Tonnen LVP aus Haushalten und weitere 7.000 Tonnen Kunststoffflaschen aus der gewerblichen Sammlung sortieren. Rund 5.300 Tonnen aussortierte Wertstoffe pro Jahr soll in das chemische Recycling gehen. Zudem soll dort eine Ersatzbrennstoffaufbereitungsanlage mit einer Kapazität von insgesamt 29.500 Tonnen im Jahr gebaut werden, die 22.000 Tonnen Input aus der LVP-Sortierung erhält und weitere 7.500 Tonnen aus externen Quellen.

Zuvor hatte auch der deutsche Systembetreiber Duales System Deutschland (DSD) sein Engagement in Österreich angekündigt. DSD errichtet zusammen mit ARA und der Bernegger GmbH im oberösterreichischen Ennshafen eine Sortieranlage für rund 100.000 Tonnen Leichtverpackungen im Jahr. Denn Österreich hat das Ziel, bis 2025 das Recycling von Kunststoffverpackungen zu verdoppeln. Statt knapp 60 Prozent sollen künftig 80 Prozent der Verpackungen sortiert und recycelt werden. Mit den bestehenden Anlagen im Land und ihren Sortierkapazitäten von 1.000 bis 30.000 Tonnen pro Jahr sei dieses Ziel aktuell nicht erreichbar, hieß es. „Um die österreichischen Recyclingziele zu erreichen, sind umfangreiche Investitionen in die Sortierlandschaft notwendig“, so Christian Kampmann, Leiter Business Unit Sorting Systems bei Prezero. „Mit der Wertstoffsortieranlage in Sollenau möchten wir einen Beitrag leisten und hochwertige Wertstoffe zurück in den Rohstoffkreislauf bringen“, so Kampmann weiter.

Auch ARA-Vorstand Martin Prieler blickt positiv auf die Kooperation: „Wir freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit mit Prezero. Denn nur durch den konsequenten Einsatz von modernsten Sortier- und Separationstechniken können wir unseren Lizenzpartnern den notwendigen Zugriff auf Sekundärrohstoffe ermöglichen und gleichzeitig die ambitionierten Recyclingquoten erreichen.“

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