Omnifiber plant Großanlage für Recycling von Papier-Verbundverpackungen

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Die im Oktober neugegründete Omnifiber GmbH, eine 100 prozentige Tochter der Omnirec Holding GmbH, plant den Bau einer Aufbereitungsanlage für sonstige PPK-Verpackungen und Getränkekartons. Wie Geschäftsführer Markus Hildebrandt im Gespräch mit EUWID sagte, soll die Anlage an einem Standort in Thüringen im Jahr 2025 in Betrieb gehen.

In der Startphase plant Omnifiber mit einer Kapazität von ca. 130.000 Tonnen im Jahr, die zu zwei Dritteln mit PPK-Verpackungen aus Leichtverpackungen sowie zu einem Drittel mit gebrauchten Getränkekartons ausgelastet werden soll. Rund 25 Arbeitsplätze würden geschaffen. Die Investitionssumme liege bei einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag.

Nach dem Aus der Aufbereitungsanlage der Firma Delkeskamp Mitte 2022 mangelt es in Deutschland an Recyclingkapazitäten für diese Fraktionen aus dem dualen System. Hildebrandt geht davon aus, dass die Menge an Papierverbundverpackungen in den nächsten Jahren drastisch steigen wird. Die geplante Anlage könne dafür im Fünfschicht-Betrieb auf eine Kapazität von ca. 230.000 Tonnen im Jahr ausgebaut werden.

Nach seinen Angaben wird bei dem neuen Projekt auf den Erfahrungen aus dem Betrieb bei Delkeskamp aufgebaut. Mit an Bord bei Omnifiber ist als Mit-Geschäftsführer Enno Bruns, der bei der Papierfabrik Delkeskamp für das technische Know-how verantwortlich war.

Omnifiber will künftig aus den Inputmaterialien vor allem eine vollständig abgereinigte und hygienisierte Papierfaser für die Papierindustrie produzieren. Dabei werde das Material getrocknet und Papierfabriken in Form von Ballen angeboten. Der Rohstoff könne zu einhundert Prozent in der Papierindustrie eingesetzt werden.

Die aus Getränkekartons gewonnenen Rejekte aus Aluminium und Polyethlyen sollen an Recycler wie z.B. Saperatec verkauft werden. Die kunststoffhaltigen Rejekte aus der Fraktion sonstige Verbunde sollen zunächst thermisch verwertet werden, auch Möglichkeiten zum Recycling würden geprüft.

Nach Angaben von Hildebrandt trifft das Projekt bei dualen Systemen, Sortieranlagenbetreibern sowie Herstellern von Getränkekartons durchweg auf Zuspruch.      

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