Niedrige Mehrwegquoten: DUH fordert Lenkungsabgabe

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert erneut eine Lenkungsabgabe von 20 Cent auf Einweg-Plastikflaschen und Dosen zusätzlich zum Pfand. Anlass dafür sind die jüngst vom Umweltbundesamt veröffentlichten Mehrwegquoten für das Jahr 2020, die mit 43,1 Prozent weiterhin deutlich unter dem Zielwert des Verpackungsgesetzes von 70 Prozent lagen.

Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) müsse die im Koalitionsvertrag angekündigte Mehrwegförderung jetzt umsetzen, meinte die DUH. Die Mehrwegquote für Getränke komme mit nur 43,1 Prozent nicht vom Fleck. Discounter wie Aldi und Lidl boykottierten Mehrweg weiterhin. Zudem bereite die hohe Zuwachsrate umweltschädlicher Getränkedosen mit 6,7 Prozent und Getränkekartons mit 11,3 Prozent Sorge, so DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. Ministerin Lemke habe auch nach einjähriger Amtszeit noch immer keine Maßnahmen zur Förderung von Mehrwegflaschen ergriffen. „Dem dauerhaften Unterschreiten der gesetzlichen Zielquote von 70 Prozent muss durch eine Lenkungsabgabe auf Einweg-Plastikflaschen und Dosen von mindestens 20 Cent zusätzlich zum Pfand gegengesteuert werden“, so Metz. Die Einnahmen aus der Einwegabgabe könnten gezielt zur Mehrwegförderung eingesetzt werden.

Kritisiert wird von der DUH zudem, dass stattdessen immer mehr „umweltschädliche Getränkedosen“ produziert würden. Auch auf den „schlecht zu recycelnden“ Getränkekarton sollte wie bei Einweg-Plastikflaschen und Dosen Pfand erhoben werden.

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -