Nehlsen mit neuem Verfahren zur Aufbereitung von Feinkorn

Der Bremer Entsorger Nehlsen hat ein innovatives Verfahren entwickelt, um das „DOC-Problem“ des bei der Gewerbeabfallsortierung entstehenden holzhaltigen Feinkorns zu lösen. Das zum Patent angemeldete, mikrobiologische Verfahren ermögliche es, den Gehalt an wasserlöslichen organischen Stoffen (DOC) im Feinkorn innerhalb von drei Tagen auf den gesetzlich geforderten Deponiegrenzwert zu senken, informiert Nehlsen in einer Pressemitteilung. Nächstes Ziel sei die Überführung des Verfahrens in einen großtechnischen Maßstab, für die es bereits Pläne gebe.

Seit der Novellierung der Gewerbeabfallverordnung Mitte 2017 werden gemischte Gewerbeabfälle sowie Bau- und Abbruchmaterialien üblicherweise in automatischen Gewerbeabfallsortieranlagen sortiert. Neben den zurückgewonnenen Rohstoffen wie Holz, Metalle, Kunststoffe sowie Papiere und Pappe entsteht dabei auch ein Gemisch aus zerriebenen Holzwerkstoffen und feiner Mineralik mit einem Mineralikanteil von ca. 75 Prozent. Dieses sogenannte Feinkorn ist, wie Nehlsen erläutert, aufgrund der in den Holzwerkstoffen enthaltenen wasserlöslichen Stoffe allerdings nicht deponierungsfähig. Denn mit bis zu 500 Milligram pro Liter (mg/L) liege der DOC-Wert deutlich über dem Deponiegrenzwert von 100 mg/L.

Mithilfe des in zwei Jahren Forschungsarbeit von Nehlsen entwickelten, weltweit einmaligen mikrobiologischen Verfahrens namens DOCRED sei es nun möglich, den DOC-Wert des Feinkorns in nur drei Tagen auf den Deponiegrenzwert zu senken. Hierfür würden die wasserlöslichen großen organischen Verbindungen unter Luftausschluss von Bakterien zu kurzkettigen organischen Verbindungen abgebaut. Im zweiten Schritt würden dann unter intensiver Belüftung die kurzkettigen organischen Verbindungen verdampft oder von aeroben Bakterien abgebaut. Das Verfahren sei komplett abfallfrei.

„Die Ursache des DOC-Problems des holzhaltigen Feinkorns war bisher nicht bekannt und betrifft alle Gewerbesortieranlagen in Deutschland. Mit unser Technik liefern wir eine Lösung für die gesamte Branche“, so Kai Bastuck, Bereichsleitung Business Development der Nehlsen AG.

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