Die Kunststoffverarbeiter in Deutschland verzeichneten im Jahr 2023 laut einer Auswertung des statistischen Bundesamtes einen Rückgang ihres Umsatzes um 6,3 Prozent auf 72,55 Mrd €. Gleichzeitig verringerte sich der Materialverbrauch um 8,7 Prozent bzw. 1,3 Mio Tonnen auf 13,3 Mio Tonnen. Insbesondere die Bereiche Bau und Verpackung, die traditionell einen hohen Rezyklatanteil verwenden, waren von diesem Rückgang betroffen, berichtet der Fachverband Tecpart.
40 Prozent der Unternehmen hätten im vorigen Jahr sinkende Gewinne verzeichnet, was der Höchstwert in den letzten sechs Jahren sei. Zudem konnten nur noch 24 Prozent der Unternehmen steigende Gewinne erzielen, was ebenfalls der schlechteste Wert der letzten sechs Jahre ist und damit die Zukunftsfähigkeit einiger Unternehmen in Frage stellt. Auch konnten die gestiegenen Preise aus Material-, Strom-, und Personalkostenerhöhungen nicht in dem notwendigen Umfang in den Markt weitergegeben werden.
Obwohl die Gesamtmenge der verarbeiteten Rezyklate um 7,7 Prozent auf 2,4 Mio Tonnen zurückging, verzeichnete ihr Einsatz einen leichten Anstieg auf 18 Prozent. Dieser Anstieg konnte jedoch nicht weiter gesteigert werden, da Originalmaterialien aufgrund ihrer günstigeren Preise bevorzugt wurden, berichtet der Verband.
Die höheren Energiekosten für die Herstellung heimischer Rezyklate führten zu Kurzarbeit bei vielen Recyclern und begünstigten Importe, was die Recyclingwirtschaft belastete. Rainer Zies von der MKV Kunststoffgranulate GmbH betonte die Notwendigkeit fairer Wettbewerbsbedingungen für heimische Rezyklate, um die Transformation zur Kreislaufwirtschaft wirtschaftlich zu ermöglichen....
