Kunststoff- und Chemieindustrie für Plastikabkommen

Die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen wollen der Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle bis 2040 ein Ende setzen. Plastics Europe Deutschland (PED) und der Verband der Chemischen Industrie (VCI) begrüßen die Fortführung der Verhandlungen zu einem weltweiten Abkommen ab nächster Woche in Paris und unterstützen das übergeordnete Ziel, die Kreislaufwirtschaft zu stärken.

Beide Verbände befürworten laut Mitteilung die Einführung verbindlicher Recyclingquoten für Kunststoffe. Diese Vorgabe würde die weltweite Nachfrage nach recycelten Materialien erhöhen. Gleichzeitig verschaffe sie der Industrie die notwendige Planungssicherheit für umfangreiche Investitionen in die Kreislaufwirtschaft, um das ehrgeizige Ziel des Abkommens zu erreichen.

In einem Positionspapier schreiben die Verbände, dass die Maßnahmen dazu beitragen sollten, die Nachfrage nach wiederverwertbaren Kunststoffen zu steigern sowie das Sammeln, Sortieren und Recyceln von Kunststoffen zu verbessern. Auch seien Finanzierungssysteme einzuführen, welche die umfangreichen Investitionen ermöglichen, die für diesen Wandel erforderlich sind. „Plastics Europe will der Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle bis 2040 ein Ende setzen. Um dies zu erreichen, unterstützen wir die Bestrebungen des Komitees die Kunststoffindustrie in eine Kreislaufwirtschaft zu überführen, in der sämtliche Kunststoffanwendungen gesammelt, wiederverwendet und recycelt werden, und in der mit Kunststoffen sowohl während ihrer Nutzung als auch danach, verantwortungsbewusst umgegangen wird", heißt es in dem Papier.

„Die Bekämpfung der Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle ist eine zentrale Herausforderung unserer Zeit“, so Ingemar Bühler, Hauptgeschäftsführer von PED. „Wir begrüßen daher die Ziele des UN-Abkommens und sind entschlossen, die Kunststoffindustrie vom Verbrauch fossiler Ressourcen zu entkoppeln. Um Kunststoffe auch in Zukunft sinnvoll einzusetzen, müssen sie recycelt und so lange wie möglich im Kreislauf geführt werden. Dafür braucht es zirkuläres Produktdesign, alternative Kohlenstoffquellen und alle uns zur Verfügung stehenden Recyclingtechnologien. Auch die Vermeidung von unnötigen Kunststoffanwendungen kann zum Erreichen des Ziels des Abkommens beitragen – allerdings müssen dafür harmonisierte Kriterien entwickelt werden.“

„Umwelt- und Klimaschutz gehören zu den zentralen Anliegen unserer Branche“, ergänzt Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des VCI. „Plastikabfälle sind eine wertvolle Ressource und dürfen nicht in der Umwelt landen. Wenn sie konsequent gesammelt und recycelt werden, können sie eine wichtige Rohstoffquelle für neue Produkte sein.“ Innovationen wie beispielsweise das chemische Recycling tragen maßgeblich zur treibhausgasneutralen Produktion bei, so der VCI-Hauptgeschäftsführer.            

Recycler fordern Anreize für mehr Recycling

Auch der Verband der europäischen Kunststoffrecycler betonte mit Blick auf die Verhandlungen über das UN-Abkommen in Paris die Bedeutung des Recyclings: Durch die Einsparung von bis zu 90 Prozent der CO2-Emissionen im Vergleich zur Verwendung von Neukunststoffen leiste Recycling auch einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels. Allerdings würden heute weltweit immer noch über 90 Prozent des Plastikmülls nicht recycelt, weshalb es Anreize für das Kunststoffrecycling und eine verstärkte Sammlung geben müsse, meinte der Verband Plastics Recyclers Europe.       

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