Frau hängt kopfüber in Altkleidercontainer und stirbt

|
|

Ein Passant hat in einem Altkleider-Container in Weinstadt bei Stuttgart die Leiche einer Frau entdeckt. Die 26-Jährige ist vermutlich durch einen Unfall ums Leben gekommen, teilte die Polizei am Montag mit. Es sei wahrscheinlich, dass sie in den Container auf einem Parkplatz gestiegen sei, um gebrauchte Kleider herauszunehmen.

„Hierbei blieb sie in der Abladeklappe des Containers stecken und konnte sich nicht mehr selbstständig aus ihrer misslichen Lage befreien", sagte ein Polizeisprecher. Am Samstagmorgen habe ein Fußgänger die tote Frau gefunden. Bislang konnten keinerlei Hinweise auf eine Fremdbeteiligung am Tod der Frau erlangt werden, so das Polizeipräsidium Aalen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Ein solches dramatisches Unglück ist laut Thomas Ahlmann, Geschäftsführer des Verbands Fairwertung, eine absolute Seltenheit. Immer wieder verlieren leider dennoch Menschen ihr Leben in Altkleidercontainern. So geschehen beispielsweise im August letzten Jahres, als eine 25-jährige Saisonarbeiterin aus Rumänien in einem Altkleidercontainer ums Leben kam, wie die Berliner Zeitung berichtete.

„Entweder der Kehlkopf wird zusammengeschnürt und die Menschen ersticken oder es kommt zum Genickbruch, wenn sie hineinstürzen“, so der Arzt Bertel Berendes. Durch die herabhängende Lage des Körpers könne es auch zu einer Gehirnblutung kommen. „Man kann davon ausgehen, dass die Opfer nach acht bis zehn Minuten bewusstlos werden“, zitierte die Berliner Zeitung den Mediziner.

Insbesondere sind von derartigen Unfällen mittellose und obdachlose Menschen betroffen. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, Altkleidercontainer nur auf Privatgelände aufzustellen, beispielsweise dort, wo wir Einrichtungen betreiben oder es uns befreundete Gemeinden erlaubt haben“, sagte Barbara Breuer, Pressesprecherin der Berliner Stadtmission, gegenüber der regionalen Tageszeitung.

Der Hersteller von Altkleidercontainern, Joba Recycling Solutions aus Bremen, hatte sich 2021 ebenfalls zu den wiederkehrenden traurigen Vorfällen geäußert. „Wir bedauern diese tragischen Unfälle, weisen aber darauf hin, dass die Container den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen“, sagte Geschäftsführer Kai-Uwe Jobst. Eine Option sei eine kleinere Einwurfklappe. Hier sei es nicht mehr möglich, als erwachsener Mensch hineinzukriechen und stecken zu bleiben. (Eigener Bericht / dpa)

- Anzeige -
Relevante Märkte
Hier finden Sie passende Marktpreise

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -