Weg frei für neuen Deponieraum im Zentrum von Baden-Württemberg. Das Landratsamt Tübingen hat einem Antrag der Firma Fischer Weilheim zum Ausbau ihrer im Gipsbruch Ammerbuch-Altingen betriebenen Deponie der Klasse 0 (DK 0) zugestimmt. Durch eine Erhöhung der Deponie um knapp zwölf Meter sowie das Einrichten neuer Ablagerungsflächen soll ein zusätzliches Bruttoverfüllvolumen von rund 857.000 Kubikmetern geschaffen werden. Ausgehend von einer jährlichen Ablagerungsmenge von 100.000 Kubikmetern bzw. 180.000 Tonnen verlängert sich die Betriebszeit damit um ca. siebeneinhalb Jahre.
Fischer begründete das Deponievorhaben mit der derzeitigen Knappheit an Deponievolumen für DK-0-Abfälle im mittleren Neckarraum. Zum Zeitpunkt der Antragstellung Mitte 2021 verfügte die Deponie Ammerbuch-Altingen noch über eine Restlaufzeit von viereinhalb Jahren. Geplant ist, dass die Deponie auch nach der Erweiterung im Wesentlichen mineralische Abfälle aus der eigenen Geschäftstätigkeit aufnimmt und so andere öffentliche Einrichtungen entlastet. Sie soll aber auch externen Anlieferern, insbesondere aus der Standortgemeinde Ammerbuch und dem Landkreis Tübingen, zur Verfügung stehen.
Laut Landratsamt hat Fischer den Bedarf für die Deponieerweiterung zur ortsnahen Entsorgung von DK-0-Abfällen ausreichend dargelegt. Gerade im Großraum Stuttgart sowie in den Kreisen Böblingen und Tübingen stehe dem Bedarf an Beseitigungskapazitäten ein zu geringes Angebot gegenüber, so dass ein öffentliches Interesse an der Deponieerweiterung am Standort Ammerbuch-Altingen bestehe.
Dem von Fischer gestellten Antrag auf sofortige Vollziehung des Planfeststellungsbeschluss wurde entsprochen. Vor Beginn der Ablagerung ist eine Sicherheitsleistung von 367.000 € zu hinterlegen.
Der am 30. November ergangene Planfeststellungsbeschluss kann hier abgerufen werden. Gegen die Entscheidung kann innerhalb eines Monats Klage beim Verwaltungsgericht Sigmaringen erhoben werden.
