EU-Freigabe für Verkauf von Stolberger Bleihütte an Trafigura

Der US-Batterieproduzent und -recycler Ecobat darf seine deutschen Tochter Ecobat Resources Stolberg GmbH (ERS) an das niederländische Rohstoffhandelsunternehmen Trafigura mit Sitz in Singapur verkaufen. Die EU-Kommission hat am Dienstag die wettbewerbsrechtliche Freigabe erteilt. Die geplante Übernahme, die im Rahmen des üblichen Fusionskontrollverfahrens geprüft wurde, sei unbedenklich, teilte die Behörde mit.

Bekannt ist ERS vor allem unter seinem ehemaligen Namen Berzelius Bleihütte Stolberg. Das Unternehmen nahe Aachen gehört laut Ecobat zu den weltweit größten und modernsten Multi-Metall-Herstellern. So kann die Anlage pro Jahr rund 155.000 Tonnen Blei, 130.000 Tonnen Schwefelsäure sowie bis zu 1.200 Tonnen Doré-Silber produzieren.

Mit der Trennung von ERS will sich Ecobat noch stärker auf sein Kerngeschäft, das Batterierecycling, konzentrieren. Trafigura wiederum verspricht sich vom ERS-Kauf Synergieeffekte mit seiner Schweizer Tochter Nystar, die künftig auch die Betriebsführung von ERS übernehmen soll. Nystar betreibt im Umkreis von 300 Kilometern um das Stolberger Werk bereits drei Zinkhütten. Die Übernahme von ERS biete dem Unternehmen „die einmalige Gelegenheit, mehrere Nebenprodukte von Nyrstar als Sekundärrohstoffe für das Stolberger Multi-Metall-Geschäft zu nutzen und so die kritischen Wachstumsmärkte Europas mit lokal produzierten strategischen Materialien zu beliefern, die einen geringeren CO2-Fußabdruck und eine höhere Effizienz aufweisen“, sagte Nystar-CEO Daniel Vanin im letzten Sommer bei Bekanntgabe der Fusionspläne.

Trotz der vertikalen Verbindungen zwischen den Tätigkeiten der beiden Unternehmen ist die Übernahme von ERS aus Sicht der EU-Kommission wettbewerbsrechtlich unbedenklich. Es bestehe für die Unternehmen kein Anreiz, Abschottungsmaßnahmen zu ergreifen, heißt es in ihrer Mitteilung.

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