Ergebnisse von Befesa im ersten Quartal weiter unter Druck

Entgegen der im Februar geäußerten, positiven Erwartungen für das erste Quartal 2024 waren die Ergebnisse des Industrierecyclers Befesa bis Ende März weiter rückläufig. Das Ebitda gab gegenüber dem Vorjahresquartal um drei Prozent auf 49 Mio € nach. Das Nettoergebnis sank deutlich stärker, um 38 Prozent auf 9,4 Mio €. Auch der Umsatz lag mit 298 Mio € um sieben Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Befesa hatte zum Jahresbeginn unter anderem angesichts sinkender Zink-Schmelzlöhne, besserer Zinkpreisabsicherungen, niedrigerer Energiepreise und Synergien mit einer Entspannung der Ergebnissituation gerechnet (EUWID 10/2024). Allerdings wurden diese positiven Effekte zumindest teilweise durch niedrigere LME-Marktpreise für Zink aufgehoben, berichtet das Unternehmen. Diese lagen in den ersten drei Monaten 2024 durchschnittlich um 26 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Für den weiteren Jahresverlauf erwartet Befesa dennoch eine zunehmende Verbesserung und einen Anstieg des operativen Ergebnisses. Die Prognosen liegen allerdings in einer breiten Spanne. So stellt Befesa für das Gesamtjahr ein Ebitda von 195 Mio bis 235 Mio € in Aussicht – ein Plus von sieben bis 29 Prozent gegenüber 2023. Dabei dürften sich deutlich niedrigere Zinkschmelzlöhne sowie eine bessere Preisabsicherung für Zink positiv auf die Ergebnisse auswirken, hieß es. Befesa erwartet zudem eine Normalisierung der Kokspreise und eine Verbesserung der Effizienz in den US-Recyclingbetrieben sowie in China. Die breite Spanne begründete das Unternehmen unter anderem mit der Volatilität der Metallpreise.

Dekarbonisierung und Elektrofahrzeuge sollen für Wachstum sorgen

Auch mittelfristig erwartet Befesa Wachstum, getrieben von „günstigen makroökonomischen Trends bei Dekarbonisierung und Elektrofahrzeugen in den kommenden Jahren“. Die laufenden Investitionsprojekte des Unternehmens liegen der Mitteilung zufolge weiter im Zeitplan: So werde die Sanierung des Werks in Palmerton in den USA in diesem Jahr fortgesetzt „um die Rentabilität zu steigern und das erwartete Wachstum des EAF-Staubvolumens auf dem US-Markt ab 2025 zu nutzen“.

In China setze Befesa im Hinblick auf das dritte Werk in der Provinz Guangdong seine Verhandlungen mit den großen Stahlherstellern in der Region fort, um die Versorgung mit EAF-Staub sicherzustellen. Trotz der aktuellen Marktherausforderungen sieht Befesa in China erhebliche Wachstumschancen und hält an einem positiven mittelfristigen Ausblick fest.

In Europa treibt Befesa den Ausbau der Produktionskapazitäten für Sekundäraluminium im bestehenden deutschen Werk in Bernburg voran. Mit diesem Projekt solle das erwartete Wachstum der Nachfrage nach Aluminium in Europa in den kommenden Jahren gedeckt werden, das durch die Verbreitung von Elektrofahrzeugen angetrieben werde, so Befesa. Leichte Aluminiumlösungen seien erforderlich, um die Emissionen zu reduzieren, und infolgedessen werde der Aluminiumanteil in Autos steigen.

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