Eine Mio Registrierungen im Zentralen Verpackungsregister

Das Verpackungsregister LUCID hat die Grenze von einer Mio Registrierungen geknackt. Vor fünf Jahren waren es noch 55.000. Laut der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) verdeutlicht dieser Anstieg die wirksamen Bemühungen, den Markt des Verpackungsrecyclings zu reformieren. Laut ZSVR gibt es aktuell 977.000 Registrierungen für Verpackungen, die bei dualen Systemen beteiligt werden müssen.

Seit Ende 2021 und insbesondere im Jahr 2022 ist die Zahl der Registrierungen im Verpackungsregister LUCID signifikant angestiegen. Allein seit Januar 2022 haben sich knapp 750.000 Unternehmen neu registriert, darunter mehr als 400.000 aus China. Diese Zahlen verdeutlichten die globale Bedeutung und Akzeptanz des Registers, das mittlerweile Registrierungen aus über 160 Ländern verzeichnet, so die Behörde.

Die Einführung des Verpackungsgesetzes gilt als ein entscheidender Schritt, um den Markt zu stabilisieren, der zuvor aufgrund Unterlizenzierung vor mehreren Zusammenbrüchen stand. Seit 1993 sind Unternehmen bereits verpflichtet, die finanzielle Produktverantwortung für ihre Verpackungen zu übernehmen und für deren Recycling zu bezahlen. Jedoch haben viele von ihnen diese Pflicht zur Systembeteiligung ignoriert. Die ZSVR verfolgte das Ziel, durch Transparenz den Markt der Verpackungsentsorgung für Unternehmen aus dem In- und Ausland fairer zu gestalten. Dies spiegelt sich in der öffentlichen Zugänglichkeit des Verpackungsregisters LUCID wider, das für jeden einsehbar ist.

Besonders wirkungsvoll seien die erweiterte Registrierungspflicht und die verstärkten Kontrollen gewesen, die mit der jüngsten Novelle des Verpackungsgesetzes einhergingen. Seit Juli 2022 müssen sich Unternehmen, unabhängig von der Art ihrer Verpackungen, im Verpackungsregister LUCID registrieren. Die ZSVR hat den Registrierungsprozess optimiert, um den Aufwand für Unternehmen zu minimieren. Visuelle Verpackungsbeispiele und klare Erklärungen machen den Prozess nun noch benutzerfreundlicher.

Mehr als 20.000 Ordnungswidrigkeiten an Behörden übergeben

Die ZSVR identifiziert Verstöße und bereitet den Vollzug vor, wobei sie seit 2019 mehr als 20.000 Ordnungswidrigkeiten an die Vollzugsbehörden der Länder übergeben hat. Gunda Rachut, Vorstand der ZSVR, betont die Bedeutung dieses Meilensteins: „Eine Mio Registrierungen im Verpackungsregister LUCID – das ist mehr als nur eine Zahl. Es ist der Ausdruck dessen, welch große Schritte wir auf dem Weg zu einem Level-Playing-Field bereits zurückgelegt haben. Die ZSVR und das Verpackungsregister LUCID nehmen international eine Vorreiterrolle ein und werden als Vorbild gesehen. Der Gesetzgeber hat wegweisende Regelungen auf den Weg gebracht und geplante Vorgaben der europäischen Verpackungsverordnung vorweggenommen, wie die Kontrollpflichten der Marktplätze. Damit sind wir gut gerüstet für das, was auf EU-Ebene geplant ist.“

Weniger Verpackungsmengen

Trotz der rasanten Zunahme an Registrierungen sind die bei dualen Systemen registrierten Verpackungsmengen nicht weiter gewachsen. Sie liegen aktuell in etwa auf dem Niveau des Jahres 2020. Gründe dafür gibt es einige: Zum einen sind aufgrund der Ausweitung des Pflichtpfandes einige 10.000 Tonnen pro aus Jahr der Lizenzierungspflicht herausgefallen, zum anderen sorgte die nachlassende Konjunktur für einen geringeren Verpackungsverbrauch. Laut GVM-Prognose sinkt die Marktmenge systembeteiligungspflichtiger Verpackungen insgesamt von 8,1 Mio Tonnen im Jahr 2022 auf 7,9 Mio Tonnen im letzten und auf 7,6 Mio Tonnen in diesem Jahr. Für das Jahr 2024 prognostiziert die GVM zudem Rückgänge bei Verpackungen für Produkte, die für Bautätigkeiten und Renovierungen benötigt werden. Ein weiterer Grund für den Mengenrückgang, sind leichtere Verpackungen, etwa aus Papier, Pappe und Karton. Für 2024 rechnet GVM infolge der gesetzlichen Angebotspflicht von Mehrweg in der Gastronomie zudem mit einem deutlichen Rückgang von Kunststoffverpackungen.

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