Das chemische Recycling von Kunststoffen kommt in Deutschland nur schleppend voran. SPD, Grüne und FDP hatten im Koalitionsvertrag zwar vereinbart, Verfahren wie die Pyrolyse im Verpackungsgesetz als Recyclingoption aufzunehmen. Und das Bundesumweltministerium hatte kürzlich angekündigt, die „Integration der neuartigen technischen Verfahren“ in die Novelle des Verpackungsgesetzes vorzubereiten – allerdings soll dies erst nach der Mehrwegnovelle erfolgen.
Vertreter aus Reihen der chemischen Recycler, Konsumgüterindustrie, Kunststofferzeuger sowie Entsorgungswirtschaft haben nun Vorschläge präsentiert, die Hindernisse für chemische Verfahren als Recyclingoption abbauen sollen, damit „attraktive Rahmenbedingungen für die notwendigen Investitionen in Deutschland geschaffen werden“. Ziel seien faire Bedingungen für das mechanische und chemische Recycling.
Ihr Eckpunktepapier mit dem Titel „Handlungsfelder der Politik für die Rohstoffwende und die Transformation zu einer zirkulären Wirtschaft mittels chemischen Recyclings in Deutschland“ sehen sie als Basis für eine konstruktive Diskussion der beteiligten Stakeholder und den Rahmen für die zeitlich befristete rechtliche Ausgestaltung eines Reallabors Chemisches Recycling.
Autoren des vom Unternehmerforum Chemisches Recycling (UFCR) veröffentlichten Papiers sind unter anderem Vertreter von BASF, Henkel, Procter & Gamble, Evonik, Lyondell Basell, Südpack sowie DSD, Remondis und chemischen Recyclern wie Pyrum, Arcus, Carboliq und Mura. Das Forum wird organisiert und moderiert durch den „Thinktank Industrielle Ressourcenstrategien“, der am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) angesiedelt ist.
