Deutsche Umwelthilfe fordert Abschaffung von Werbeprospekten

Die Deutsche Umwelthilfe erneuert ihre Forderung nach einem Stopp für Werbepost. Angesichts der Einstellung von Werbeprospekten bei Rewe appelliert die DUH an Aldi, Edeka, Lidl & Co. diesem Beispiel zu folgen. Rewe sei als erster Lebensmitteleinzelhändler der Forderung nach einer Einstellung der gedruckten Werbebeilagen nachgekommen, lobt die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation. Damit spart der Konzern unter anderem jährlich rund 73.000 Tonnen Papier ein.

Händler wie Aldi, Lidl oder Edeka sollten dem Beispiel schnell folgen und die ressourcenvergeudende Werbeflut endlich beenden, fordert die Umwelthilfe. Die DUH fordert die Einführung eines sogenannten „Opt-in-Verfahrens“. Damit sollen nur noch diejenigen unadressierte Werbepost erhalten, die das auch ausdrücklich wünschen.

Angesichts der Verschwendung durch Werbebroschüren hält es DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz für dringend nötig, dass weitere Händler dem Beispiel von Rewe folgen. „Supermärkte wie Aldi, Lidl, Edeka oder Norma müssen zeigen, dass sie es ernst meinen mit Ressourcen- und Klimaschutz. Wir werden die Handelsunternehmen genau beobachten, Verbraucherinnen und Verbraucher über die Entscheidungen der Konzerne informieren und weiterhin den Druck erhöhen“, kündigte sie an.

Nach Schätzungen der Umwelthilfe landen jedes Jahr rund 28 Mrd Werbeprospekte ungefragt in den Briefkästen deutscher Haushalte. Viele der hergestellten Broschüren, die teils auch noch mit Plastik umhüllt sind, landeten ungelesen im Müll. Dabei sei es für die meisten Unternehmen längst möglich, auf digitale Werbeangebote wie Internet-Prospektportale und Angebots-Apps umzustellen. Smartphones, Tablets und Notebooks seien in nahezu jedem Haushalt vorhanden und böten die Möglichkeit, Informationen viel gezielter, in Echtzeit und ganz ohne riesige Müllberge abzurufen, ist die DUH überzeugt.

Um den massenhaften Versand von Werbeprospekten einzuschränken, sieht die Umwelthilfe aber auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) am Zug. „Solange Aldi, Lidl, Edeka sowie viele Baumärkte und Möbelhäuser milliardenfach ihre Broschüren in deutschen Briefkästen verteilen, muss Umweltministerin Lemke dringend ein Opt-in-Verfahren für gedruckte Werbepost einführen. Werbung dürfte dann nur noch in Briefkästen geworfen werden, wenn dies ausdrücklich erwünscht ist, etwa mit einem einfachen ‚Werbung – Ja, bitte‘-Schild“, fordert der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft, Thomas Fischer. Damit könnte die Bundesregierung ohne großen Aufwand die Werbemüllflut entscheidend eindämmen. Allein durch einen Stopp der ungewollten Werbepost könnten in Deutschland pro Jahr bis zu eine halbe Mio Tonnen CO2 eingespart werden, so Fischer.

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