Carbios wird beim Bau der PET-Biorecyclinganlage in Longlaville mit De Smet zusammenarbeiten

Das französische Biotechnologieunternehmen Carbios hat für den Bau der nach Unternehmensangaben weltweit ersten PET-Biorecyclinganlage im industriellen Maßstab im nordfranzösischen Longlaville eine Kooperationsvereinbarung mit De Smet Engineers & Contractors (DSEC) geschlossen. Wie Carbios heute bekannt gab, wird De Smet im Rahmen der Vereinbarung das Projektmanagement und die technischen Detailplanung, einschließlich Unterstützung beim Einkauf und dem Management der Partner von Carbios, übernehmen.

Die Recyclinganlage war, wie berichtet, im Oktober 2023 genehmigt worden. Laut Carbios befindet sie sich inzwischen bereits im Bau und soll Anfang 2025 in Betrieb gehen.

In der Anlage werden auf enzymatischer Basis Abfälle verarbeitet, die bisher wenig oder gar keinen Wert hatten, wie farbige PET-Flaschen, Lebensmittelschalen und Textilien. Die Verarbeitungskapazität wird bei 50.000 Tonnen pro Jahr liegen. Dies entspreche rund zwei Mrd farbigen PET-Flaschen, 2,5 Mrd PET-Schalen oder 300 Mio T-Shirts, so Carbios. Die Anlage soll 150 direkte und indirekte Arbeitsplätze in der Region Grand-Est schaffen.

Kosmetik-, Textil- und Getränkeindustrie sind interessiert

Carbios arbeitet bei Entwicklung und Bau der Biorecyclinganlage bereits seit längerem mit dem Chemiekonzern Indorama Ventures zusammen, der laut früheren Angaben im Rahmen seiner „Vision 2023“ rund 110 Mio € in das Projekt investieren will. Das Recyclingverfahren wird laut Carbios auch von führenden Verbrauchermarken unterstützt. So habe das Unternehmen mit dem Kosmetikkonzern L’Oréal ein Verpackungskonsortium gegründet, dem auch Nestle Waters, Pepsi und Suntory Beverage & Food angehören. Mit den Sportartikel- und Textilkonzernen On, Patagonia, Puma, PVH und Salomon arbeitet Carbios im Rahmen eines Textilkonsortiums zusammen.

ADEME unterstützt Weiterentwicklung der Carbios-Technologie

Ende Dezember hat Carbios nach eigenen Angaben die erste Tranche in Höhe von 1,2 Mio € aus einem Förderprogramm der französischen Agentur für Ökologischen Wandel (ADEME) zur technischen und wirtschaftlichen Optimierung des Biorecycling-Verfahrens erhalten. Insgesamt wird das Projekt „OPTI-ZYME“ über einen Zeitraum von vier Jahren mit 11,4 Mio € gefördert. Im Rahmen des Projekts sollen technische Optionen für eine wirtschaftliche Optimierung des Prozesses eruiert werden, um diesen wettbewerbsfähiger zu machen. Zudem soll der ökologische Fußabdruck weiter reduziert werden und die Flexibilität des Prozesses in Bezug auf die verarbeitbaren Abfallfraktionen erweitert werden.

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